101-Jähriger ist seit 85 Jahren beim Alpenverein
Alles begann mit einem Bergpickel. Das war im Jahr 1936. Spricht Günther Böhm heute darüber, dann scheint es, als ob die Zeit stehen geblieben sei. „Der Max Groß hat mich damals für den Alpenverein angeworben und gemeint, ich soll doch Mitglied werden. Er hat mir einen Pickel geschenkt und mich in die Bergwelt eingeführt“, erzählt der 101-Jährige. Es war der Beginn seiner Mitgliedschaft beim Österreichischen Alpenverein. Dieser Tage wurde der Steirer für sagenhaft 85 Mitgliedsjahre geehrt.
600.000 Mitglieder
„So eine lange Mitgliedschaft kommt sehr selten vor, wir haben vielleicht vier solcher Auszeichnung im Jahr“, sagt Alpenvereinssprecher Peter Neuner. Der größte alpine Verein Österreichs zählt mittlerweile mehr als 600.000 Mitglieder. Jährlich kommen zwischen 20.000 und 30.000 Neuzugänge hinzu.
Doch zurück zu einem Langzeit-Anhänger, Herrn Böhm. Spricht er über die Berge, dann spürt man die Verbundenheit. „Berge geben mir Glück. Wenn man da oben ist, ist man halt glücklich. Sehr glücklich.“ Von klein auf war Böhm mit seiner Mutter im alpinen Gelände unterwegs. Mit zwölf ging es dann auf die Leobener Hütte. Seine Lieblingshütte ist eben diese – bis heute. Sein Lieblingsberg der Reichenstein.
"Erster Blick auf den Dachstein"
Mit 101 Jahren, gibt es da ein Bergerlebnis, das besonders in Erinnerung geblieben ist? „Ja, der erste Blick auf den Dachstein“, erzählt Herr Böhm.
Obwohl der Steirer selbst keine Berge mehr erklimmt, ist der Schutz der Natur für ihn nach wie vor wichtig. „Schon mein Vater war viel in der Natur unterwegs und das alles hat mich sehr geprägt. Wir haben mit der Natur gelebt. Es ist wichtig, dass sie geschützt wird“, erklärt Böhm.
Dieser Schutzgedanke sei es auch, den er gerne der jungen Generation mitgeben würde. „Die Jungen sollen keinen Abfall in den Bergen zurücklassen. Die Natur respektieren, sich dort ruhig verhalten. Sie sollen die Natur schätzen und achten“, sagt der Jubilar.
Liebe zu Bergen
Was er sich von jenen Bergsteigergenerationen wünscht, die ihm nun nachfolgen? „Ich wünsche ihnen dieselbe Liebe zu den Bergen, die ich empfinde. Und ich wünsche ihnen viel Glück in den Bergen.“
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