Vogelgrippe erreicht Österreich: Bereits zweiter Betrieb betroffen

Vogelgrippe in Brandenburg
Jetzt auch Betrieb in Steyr mit 700 Tieren betroffen. Gänse sind teils verendet, der Rest wird getötet.

Erst Anfang der Woche wurde in Österreich der erste bestätigte Fall der Vogelgrippe (H5N1) bei Nutz- und Ziergeflügel nachgewiesen. Betroffen war ein Betrieb mit 170 Tieren im burgenländischen Bezirk Neusiedl am See. Nun wurde ein weiterer Fall registriert, diesmal in Oberösterreich an der Enns.

Dort wurde in einem Geflügelbetrieb mit rund 700 Gänsen in Steyr ist am Mittwoch die hochpathogene Form der Vogelgrippe (H5N1) nachgewiesen. Das teilte das Land Oberösterreich in einer Aussendung mit. Etliche Tiere seien bereits verendet, das restliche Geflügel werde auf Anordnung des Magistrats getötet. Der betroffene Betrieb liege nahe an der Enns, wo in den vergangenen Wochen vereinzelt verendete Wildvögel positiv auf das Virus getestet worden waren.

Schutzzone eingerichtet

Rund um den Betrieb wird für mindestens 21 Tage eine Schutz- und mindestens für 30 Tage eine Überwachungszone eingerichtet, um ein mögliches Vorkommen auch in anderen Haltungen rasch zu erkennen bzw. eine potenzielle Übertragung zu verhindern, hieß es in der Aussendung. In der Schutzzone gilt Stallpflicht für Geflügel bestimmter Arten. Außerdem müssen Auffälligkeiten bei Tieren gemeldet werden, Fahrzeuge sind zu desinfizieren, und es besteht ein Verbringungsverbot für Tiere, Eier und Fleischprodukte.

Üblich in solchen Fällen ist auch die Einrichtung einer sogenannten Überwachungszone. Diese umfasst 10 Kilometer und es werden  Betriebe stichprobenartig kontrolliert. Auch hier müssen Geflügelhalter auf Hygiene, Stallpflicht und Meldepflichten achten.

Ansteckungsgefahr für Menschen?

In dieser Saison war die Vogelgrippe des Stamms H5N1 bereits bei Wildvögeln in mehreren Bundesländern sowie in einer Kleintierhaltung im Burgenland nachgewiesen worden. Seit 3. November ist das gesamte österreichische Bundesgebiet als "Gebiet mit erhöhtem Risiko" definiert. 

Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch gibt es bisher nicht. In Einzelfällen kann das Virus aber prinzipiell auf Menschen übertragen werden, etwa wenn enger Kontakt mit infizierten Tieren besteht. Ein Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung wird laut Behörden aber derzeit als gering eingeschätzt (der KURIER berichtete). Auch für Konsumenten von Eiern oder Fleisch bestehe keine Gefahr – Produkte aus betroffenen Betrieben gelangen nicht in den Handel.

Andere Säugetiere wie Schweine, Pferde, Katzen oder Hunde können sich allerdings sehrwohl anstecken. 

Nähere Infos zur sogenannten Aviären Influenza und Sicherheitsmaßnahmen finden Sie auf der "Plattform für Verbraucher:innengesundheit" (hier) und auf der Seite der AGES (hier). 

Prekäre Lage in Deutschland

Während in Österreich jetzt mit dem zweiten Fall konfrontiert ist, mussten in Deutschland bisher bereits rund 1,5 Millionen Tiere getötet werden. Auch Spanien, Frankreich und Großbritannien haben Stallpflichten verhängt. Fachleute sprechen von einem europaweiten Anstieg der H5N1-Fälle, vor allem entlang der Zugrouten.
 

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