Unwetter: BH verhängt Schifffahrtsverbot am Attersee
Der Regen hat aufgehört, die Pegelstände sinken im Großteil von Oberösterreich, am Attersee droht dennoch Gefahr. Deshalb hat die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck aufgrund der aktuellen Hochwassersituation ein Schifffahrverbot für den Attersee verhängt.
Das Verbot ist mit Dienstag, 14 Uhr, in Kraft getreten und gilt bis Donnerstag, 19. September. Ausgenommen sind lediglich Behörden- und Rettungsschiffe.
Am Dienstag haben indes die Aufräumarbeiten auch in Oberösterreich begonnen. Insgesamt waren 3.000 Kräfte von 220 Feuerwehren bei rund 300 Einsätzen in der Nacht auf Dienstag aktiv. Die Helfer waren vor allem mit Pumparbeiten und nach wie vor mit Sicherungsarbeiten mit Sandsäcken beschäftigt sowie damit, Bäume aus dem Weg zu räumen.
Gnadenhof überflutet
In Perg wurde noch Hochwasserschutz aufgebaut, in Schärding am Inn und Linz die Lage beobachtet. Montagabend wurde ein Gnadenhof für Tiere in Dimbach überflutet, berichtete Victor Vogelsang vom Bezirks-Feuerwehrkommando Perg.
Die Feuerwehr half, die Tiere in ein Ausweichquartier zu bringen. In der Stadt Perg musste eine Steinmauer wegen des aufgeweichten Bodens von Experten begutachtet werden.
Niederschläge klingen ab
Im Innviertel waren auch die Rückhaltebecken schon stark belastet. Die Traun stagnierte, die Enns war bereits im Fallen, bei den Seen im Salzkammergut war der Attersee noch steigend, berichtete Peter Kickinger vom Hydrografischen Dienst am Vormittag. Die Niederschläge sollten am Dienstag abklingen und keine nennenswerte Auswirkung mehr auf das Hochwasser haben.
Nachdem an den Vorhersagepegeln entlang des Inns und der Donau am Vormittag die Höchststände erreicht worden waren, zeigten die Wasserstände an den großen Flüssen zu Mittag bereits fallende Tendenz.
Einzige Ausnahme war der Donaupegel bei Grein: Dort tritt der Höchststand aufgrund der Wellenlaufzeit etwas verzögert ein. Das Maximum wird am späten Nachmittag erwartet, danach soll auch dort der Wasserstand zurückgehen. An den kleineren Gewässern des Bundeslandes war die Wasserführung zwar nach wie vor teils hoch, die Pegelstände zeigten aber ebenfalls durchwegs fallende Tendenz.
In Steyr wurde am Dienstag der Ortskai und der Ennskai wieder geöffnet, nachdem die Pegel von Enns und Steyr fallend sind. Auch der Hochwasserschutz im Wehrgraben wurde wieder abgebaut.
Hochwasserschutz in Steyr hat sich bewährt
Die Schutzvorrichtungen an der Steyr wurden nach den Überflutungen im Jahr 2013 errichtet. Seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 wurden in den Hochwasserschutz der Stadt Steyr rund 13 Millionen Euro investiert.
So wurden etwa das Flussbett der Enns abgesenkt, die Ennsinsel verkleinert, Hochwasserschutzmauern errichtet, Rückhaltebecken gebaut und vieles mehr. Das vergangene Wochenende habe gezeigt, wie wichtig diese Investitionen für Steyr war, so die Stadt in einer Aussendung.
Jahrmarkt-Aufbau startete wieder
In Linz, wo die Donau - ebenso wie aus dem Norden kommende Bäche, die für Probleme gesorgt hatten - rückläufige Tendenz zeigte, wurde der unterbrochene Aufbau für den Urfahraner Herbstmarkt auf dem Jahrmarktgelände wieder fortgesetzt.
Almtalbahn wieder in Betrieb
Der Zugverkehr auf der Almtalbahn wurde Montagabend wieder aufgenommen, die Mühlkreisbahn bleibt aber zwischen Rottenegg und Aigen-Schlägl vorerst gesperrt. Auf der Donauuferbahn wird der Schienenersatzverkehr zwischen Baumgartenberg und St.Nikola-Struden bis Mittwochabend verlängert.
Das Land Oberösterreich hat unter der Telefonnummer 0732/7720-11808 eine Hotline für Hochwasseropfer eingerichtet. Zudem finden sich unter www.land-oberoesterreich.at sämtliche Informationen sowie die notwendigen Anträge für Hilfe aus dem Katastrophenfonds, teilten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Katastrophenschutzlandesrätin Michaela Langer-Weninger (beide ÖVP) am Dienstag mit. Erster Ansprechpartner für Hilfe sei aber die Gemeinde.
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