Unfall mit Feuerwehrauto in OÖ: Lenker (30) hatte 1,36 Promille
Es war ein Bild der Verwüstung, das sich den Einsatzkräften der Feuerwehren Voitsdorf und Inzersdorf in der Nacht auf Freitag auf der A9 bei der Abfahrt Ried im Traunkreis in Oberösterreich bot.
Ein völlig zerstörter Kleinbus war gegen halb zwei Uhr in der Nacht offenbar bei der Autobahnabfahrt gegen den Anpralldämpfer gekracht, hatte sich durch die Wucht des Anpralls überschlagen und war am Dach quer über die Autobahn zum Liegen gekommen.
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Rasch war den Einsatzkräften klar: Es handelt sich um eine Feuerwehrauto - und zwar um eines der FF Kirchdorf an der Krems. Die Feuerwehrmänner mussten ihren Kollegen, der im Wrack eingeklemmt war, aus dem Einsatzauto schneiden.
Der 30-jährige Mann wurde unbestimmten Grades, aber nicht lebensbedrohlich, verletzt und nach der Erstversorgung in das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf gebracht.
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Die Polizei führte einen Alko-Test bei dem Mann durch - er dieser ergab 1,36 Promille. Die A9 war im Bereich der Unfallstelle bis kurz vor vier Uhr gesperrt, eine Umleitung wurde eingerichtet. Die Feuerwehren Voitsdorf und Inzersdorf waren mit insgesamt 45 Mann sowie sieben Fahrzeugen im Einsatz.
Mann war ohne Wissen des Kommandant unterwegs
Philipp Schwarz, Kommandant der Feuerwehr Kirchdorf, verwies bezüglich einer Stellungnahme zum Vorfall auf den OÖ-Landesfeuerwehrverband. Dessen Sprecher Markus Voglhuber sagte gegenüber dem KURIER: "Der Lenker war alleine im Feuerwehrfahrzeug, ohne Wissen des Kommandanten."
Und es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, versicherte Voglhuber. Zum Glück sei der Mann alleine unterwegs gewesen und keine anderen Personen zu Schaden gekommen.
"Ein sehr besonnener Kamerad"
Bisher sei bekannt, dass der Feuerwehrmann nicht von einer Party gekommen sei, sondern "offensichtlich ein persönliches Problem" gehabt habe und deshalb alkoholisiert das Feuerwehrfahrzeug in Betrieb genommen habe.
"Besonders betroffen sind wir alle deshalb, weil der Mann bei der Feuerwehr als sehr besonnen gegolten hat", erklärte Voglhuber weiter, der auch das Thema Alkohol ansprach: "Wir arbeiten seit Jahren im Feuerwehrverband an der Bewusstseinsbildung zum Thema Alkohol, bei 95.000 Mitgliedern kann so etwas dann leider, wenn auch sehr selten, einmal passieren."
Dass der Vorfall kein gutes Licht auf die Feuerwehr werfe, räumte Voglhuber unumwunden ein.
Feuerwehr prüft disziplinäre Maßnahmen
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchdorf müsse nun disziplinäre Maßnahmen im Bezug auf den Kollegen prüfen und setzen. Geprüft werden müsse auch, wie mit dem Schaden umgegangen werde. Die Kosten für ein derartiges Fahrzeug liegen laut Voglhuber je nach Alter bei 10-50.000 Euro.
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Strafrechtlich wird es keine Konsequenzen geben, da keine Personen zu Schaden gekommen sind. Die Kameraden wollen sich jedenfalls um den jungen Mann, der schon lange bei der Feuerwehr ist, kümmern. Auch, was den Schadenersatz betreffe, so Voglhuber: "Es geht ja um einen Kameraden." Aber der Vorfall werde jedenfalls aufgearbeitet.
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