Oberösterreichs Landeshauptmann: "Wir müssen 2023 noch mehr leisten"

Wolfgang Mazal, Thomas Stelzer und Friedrich Heinemann bei der Pressekonferenz
Oberösterreichs Wirtschaft sei 2023 besonders gefordert - das verkündete Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag gemeinsam mit Friedrich Heinemann vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und Wolfgang Mazal, Professor an der Universität Wien.
Denn mit 25 Prozent der gesamten industriellen Wirtschaftsleistung Österreichs und als bundesweit stärkster Nutzer von Erdgas würden die Krisen den Standort besonders treffen. "Wir müssen deshalb noch mehr leisten. Diese Herausforderungen könne man aber mit dem Zukunftsfonds und dem Oberösterreich-Plan meistern", ist sich Stelzer bei der Pressekonferenz sicher.
Oberösterreich-Plan:
1,2 Milliarden Euro Investitionen sollen das Land von 2020 - 2026 beim Weg aus der Krise unterstützen. 449 Millionen Euro davon fließen in den Ausbau der Infrastruktur.
Zukunftsfonds:
Mit dem Zukunftsfonds soll in den Klimaschutz und die Digitalisierung investiert werden. Dafür gibt es ein Budget von 200 Mio Euro. 61,6 Mio. Euro davon sind zusätzliche Mittel und der Rest kommt aus den Basisbudgets der Ressorts und dem Oberösterreich-Plan.
Mit einem Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee, einem Wasserstoffspeicher und dem Ausbau der Windkraft sollen in Oberösterreich weiter erneuerbare Energien fokussiert werden, um der Klimaneutralität bis 2040 näher zu kommen. Das neue Institute of digital Sciences Austria (die neue Technische Universität, die in Linz entstehen soll; Anm.) solle dafür zukunftsweisende Innovationen hervorbringen und die Transformation des Standorts vorantreiben.
An der Spitze angelangt
Positiv sei, dass wir die Spitze des Inflationsschubes erreicht hätten, so Heinemann. „Die Lieferkettenprobleme der Pandemie haben sich deutlich verbessert. Auch der warme Winter verschafft uns eine mildere Rezession.“ Der Wirtschaftsexperte erwartet einen Nachhall der Inflation. Es gebe eine Verlagerung von Energie- zu Arbeitskosten. Auch der Leitzins der Europäischen Zentralbank würde von 2,5 auf 3,5 Prozent erhöht werden, so Heinemann.
Wolfgang Mazal kritisierte hingegen die Sozialpartner aufgrund der harten Lohnverhandlungen. „Wir werden eine verstätigte Inflation durch die kräftigen Lohnerhöhungen erleben. Die Bundesregierung hat mit den Einmalzahlungen einen guten Ausgleich von Inflationsfolgen erzielt.“
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