Terroralarm am Bahnhof: "Er schaute wie Amokläufer aus"

Ein vermeintlicher Terrorist ist am Samstag am Bahnhof in Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck) festgenommen worden.

Der schwarz gekleidete Mann mit Sturmhaube war bereits am Bahnhof Attnang einem Lokführer aufgefallen, der ebenfalls auf den Zug wartete.

Der Unbekannte habe den Lokführer angestarrt, seine beiden schwarzen Sporttaschen vor ihm auf den Boden fallen lassen, bestätigte Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, einen Bericht in der Kronenzeitung.

Als beide im Zug waren, beobachtete der Lokführer den Verdächtigen über die Kameras und sah, dass dieser Schießbewegungen machte, allerdings nichts in der Hand hielt. Der ÖBB-Bedienstete alarmierte die Polizei.

Diese erwartete den Zug in Schwanenstadt und machte den Verdächtigen aus. Der Ungar starrte die Beamten komisch an.

Dann griff er langsam in seine Tasche und holte eine schusssichere Weste - eine Attrappe - heraus, die er langsam anzog. Die Polizisten hielten ihre Sturmgewehre parat. Der Verdächtige schlug sich mit den Händen auf die Brust. Zurufe der Polizei ignorierte er zuerst, dann legte er sich doch auf den Boden und ließ sich festnehmen, berichtete Enzlmüller.

In den Sporttaschen fanden sich keine Waffen, aber Diebesgut - Socken und Ladegeräte - noch mit Sicherungen darauf.

"Hat wie ein Amokläufer ausgeschaut"

Für die etwa 20 Personen, die sich in dem Zug befunden hatten, "war die Situation belastend, weil er hat wirklich wie ein Amokläufer ausgeschaut". Bei der polizeilichen Vernehmung des Ungarn, der in Österreich noch nie polizeilich in Erscheinung getreten ist, ergab sich der Verdacht auf ein psychologisches Problem.

Der 1978 Geborene schien den Ernst der Lage nicht zu verstehen und gab an, dass er die Situation lustig gefunden habe.

 "Es deutet alles darauf hin, dass man ein psychiatrisches Sachverständigen-Gutachten brauchen wird", sagte Enzlmüller. Über den Mann wurde die Untersuchungshaft verhängt, ermittelt wird wegen gefährlicher Drohung.