Rassismus-Vorwurf: Mutter will Busunternehmen klagen

Ein Ausschnitt aus dem Video.
Bei dem heiß diskutierten Schulbusverbot gegen einen 14-jährigen dunkelhäutigen Schüler gehen die Darstellungen auseinander.

Noch nicht ausgeräumt ist der Konflikt zwischen der Familie eines 14-jährigen Schülers und dem Busunternehmen Sabtours in Wels. Zum einen sieht die  Familie des dunkelhäutigen Burschen weiterhin rassistische Tendenzen mit als Grund, dass der Schüler nicht mit einem Schulbus mitgenommen wurde – der KURIER berichtete. Zu anderen untersucht die Staatsanwaltschaft den Fall, weil der 22-jährige Bruder des Schülers  den Buschauffeur an der Abfahrt des mit 70 Schülern besetzten Fahrzeugs gehindert hatte.

Nicht gegen den Busfahrer, sondern gegen den 22-jährigen Bruder sei eine Anzeige eingelangt, bestätigte die Welser Staatsanwältin Birgit Ahamer. "Wir werden den Bericht prüfen und in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen", kündigt sie an.

Darstellungen

Wie berichtet, haben die Polizei und Sabtours-Geschäftsführer Wolfgang Stöttinger ungebührliches Verhalten des 14-Jährigen als Grund genannt, warum dieser vom 64-jährigen Buschauffeur nicht mehr mitgenommen wurde. Dafür wolle sich ihr Sohn auch entschuldigen, "es muss aber auch die Wahrheit berichtet werden", sagt die Mutter des 14-Jährigen, Christina F.

So seien Behauptungen falsch, dass ihr Sohn kein gültiges Schülerbusticket habe. "Ich habe es selbst kontrolliert, es läuft bis September 2019", erklärt sie. Die vierfache Mutter  versichert auch, dass sie vom einem Angebot einer Aussprache von Sabtours bisher nichts wisse. Davon hatte Klaus Wimmer vom Oberösterreichischen Verkehrsverbund gesprochen, der eine Vermittlerrolle eingenommen hat.

Christina F. schildert auch, dass sich ihr älterer Sohn, dem nun eine Anklage wegen Freiheitsentziehung droht, seines Fehlverhaltens bewusst sei. "Es tut ihm leid. Er weiß, dass er sich falsch benommen hat, aber er war so aufgeregt, dass sich der Buslenker weiter geweigert hat, seinen Bruder einsteigen zu lassen", schildert die Frau. Ihr Sohn werde auch die Konsequenzen für seine Aktion tragen, kündigt sie an.

Gleichzeitig sieht F. das Verhalten des Chauffeurs und auch diverse Beschimpfungen ihres 14-jährigen Sohnes als nicht korrekt. Sie will deshalb ebenfalls rechtliche Schritte einleiten. "Ich möchte Anzeige erstatten, wir haben einen Anwalt und einen Rechtsschutz", kündigt die Welserin an.

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