Prozess um geköpfte Maria im Linzer Dom eingestellt: 1.000 Euro zu zahlen

Da war sie noch unbeschädigt: Marienstatue im Linzer Dom
Er hatte die Tat in sozialen Medien gelobt und als "großartig" bezeichnet. Deswegen sollte ein 31-jähriger Wiener eigentlich am Freitag vor Gericht in Linz stehen. Nun ist es anders gekommen.
Der Prozess um die geköpfte Maria im Linzer Dom wurde abgesagt, die Parteien einigten sich auf eine Diversion in der Höhe von 1.000 Euro.
Nachdem die Auswertung der Spuren die beiden Hauptverdächtigen schon vor Wochen entlastete, gab es im Februar in diesem brisanten Fall eine Anklage wegen Gutheißung der Tat. Und zwar gegen einen der beiden vormals Verdächtigen.
Der Wiener hatte im Internet die Tat bejubelt und als "großartig bezeichnet". So war er auch in den Fokus der Ermittlungen geraten. Auf den digitalen Beifall wäre im Falle eines Schuldspruchs eine Haftstrafe bis zu zwei Jahre Gefängnis möglich gewesen. Nun aber die Wende mit einer Diversion: Der Mann hat bis 26. März Zeit, die 1.000 Euro zu bezahlen. Tut er das, wird das Verfahren endgültig eingestellt. Sollte es anders kommen, wird eine neue Hauptverhandlung anberaumt, erklärt Walter Eichinger, Vizepräsident des Landesgerichts Linz.
Kopf mit Säge abgeschnitten
Die Aktion hatte am 1. Juli 2024 für großes Aufsehen weit über die Grenzen von Linz hinaus gesorgt: Am helllichten Tag wurde der Skulptur der "gebärenden Maria" während der Öffnungszeiten im Ausstellungsraum des Linzer Mariendoms mit einer mitgebrachten Säge der Kopf abgeschnitten.
Die Künstlerin des Werks, Esther Strauß, zeigte sich entsetzt über diesen Vandalenakt. "Wer auch immer den Kopf der Skulptur entfernt hat, ist sehr brutal vorgegangen. Diese Gewalt ist für mich ein Ausdruck davon, dass es immer noch Menschen gibt, die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen. Dem müssen wir ganz entschieden entgegen treten."
Kommentare