Teenager bedrohte und attackierte 13-Jährige in Linz: Bedingte Haft

Auto der Justizwache vor Gerichtsgebäude
15-Jähriger wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung zu sechs Wochen bedingter Haft verurteilt, rechtskräftig.

Zusammenfassung

  • 15-Jähriger erhielt sechs Wochen bedingte Haft wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung an einer 13-Jährigen in Linz.
  • Das Opfer wurde bei dem Angriff verletzt, während die zwei Mittäterinnen einen außergerichtlichen Tatausgleich erhielten.
  • Der Angeklagte gestand die Tat teilweise, zeigte Reue und erhielt eine dreijährige Probezeit.

Ein 15-Jähriger hat am Dienstag im Landesgericht Linz wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung rechtskräftig sechs Wochen bedingte Haft mit dreijähriger Probezeit ausgefasst.

Der Bursche soll mit zwei Freundinnen am 20. Dezember des Vorjahres einer 13-Jährigen via Instagram gedroht haben, sie bei nächster Gelegenheit tot zu schlagen. Tags darauf begegneten die drei dem Mädchen, worauf sie es an den Haaren zu Boden zerrten, auf es einschlugen und eintraten.

Opfer wurde verletzt

Das Opfer erlitt durch den Angriff eine Schürfwunde an der Stirn und mehrere Hämatome am ganzen Körper, auch Brille und Jacke wurden beschädigt. Nach der Attacke habe der Angeklagte offenbar zu verstehen gegeben, niemandem davon etwas zu erzählen, da es sonst beim nächsten Mal noch schlimmer werde.

Die zwei Freundinnen des Angeklagten sind am Dienstag aber nicht mit ihm vor Gericht gestanden, da sie einem außergerichtlichen Tatausgleich zugestimmt haben. Mit Einwilligung des Opfers wurde ihr Verfahren diversionell erledigt.

"Nichts davon gewusst"

Auch der Angeklagte hatte dieses Angebot erhalten, war jedoch nicht zu den vereinbarten Gesprächsterminen beim Verein Neustart erschienen. "Ich habe davon nichts gewusst", sagte er. Die Mutter versicherte, ein entsprechendes Einschreiben vom Verein sei nicht angekommen. Die Staatsanwaltschaft hat jedenfalls gegen ihren Sohn dann Strafantrag eingebracht.

Der Angeklagte wusste aber nicht mehr genau, ob er das Opfer via Instagram derart massiv bedroht habe, vielmehr hätten sich alle gegenseitig im Streit wüst beschimpft, hieß es im Prozess. Er gab zwar zu, das Mädchen und dessen Familie beleidigt zu haben, konnte sich aber nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern.

Am darauffolgenden Tag habe man sich mit dem Opfer verabredet, es kam auch zu dem Treffen.

"Ich bereue das"

Es sei ausgemacht gewesen, miteinander zu reden - und das, obwohl sich alle zuvor so beleidigt hätten, fand die Richterin die Begründung "wenig glaubhaft". Tatsächlich artete dann alles in eine Schlägerei aus.

Der Angeklagte gab zu, das Opfer an den Haaren gezogen zu haben. "Ich bereue das, es tut mir leid", sagte er. Geschlagen und getreten habe er nicht direkt. Die Richterin stellte jedoch klar: "Wenn drei gleichzeitig auf einen einschlagen, haften alle drei für die Verletzung."

Kommentare