Für Gesamtösterreich erwartet er ein einprozentiges Wachstum. Mit seiner Schätzung liegt er leicht über der Prognose des WIFO bzw. des IHS, die 0,9 bzw. 0,8 Prozent angeben.
„Es ist eine bedingte Prognose“, so Schneider, denn es gebe eine Reihe von Unsicherheiten. Diese seien der Krieg Russlands gegen die Ukraine und der Feldzug Israels gegen die Hamas. „Ich schätze aber nicht, dass wir einen großen Nahostkrieg erleben werden.“ Weiters versuchten die Huthi-Rebellen, den Suez-Kanal zu blockieren. Die heimische Wirtschaftspolitik werde im Wahljahr hingegen nichts Gravierendes verändern. Möglicherweise werde sie Wahlzuckerl verteilen.
Kaufkraft gestärkt
Werden die hohen Lohn- und Gehaltsabschlüsse die Industrie beeinträchtigen? „Sie sind nicht zu hoch“, sagt Schneider, „denn sie stärken die Kaufkraft.“ Die Industrie müsse den Reallohnzuwachs durch Produktivitätswachstum bewältigen. „Sie wird das schaffen.“ Es würde die Industrie viel härter treffen, wenn die Energiepreise in die Höhe schnellten.
Obwohl Schneider bereits mehrere Jahre im Ruhestand ist, ist er der beste Österreicher im Ranking der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Das Handelsblatt und die Wirtschaftswoche haben mithilfe der ETH Zürich im Herbst 4685 Wirtschaftswissenschafter befragt und ausgewertet. Schneider erreichte Rang 39.
Exportkaiser
Oberösterreich ist nach wie vor stark im Export. Im ersten Halbjahr 2023 wurde laut Statistik Austria ein Zuwachs von 9,3 Prozent erzielt, nur Wien war mit einem Wachstum von 11,3 Prozent noch stärker. Oberösterreich behauptet mit 27,3 Prozent aller österreichischen Exporte weiters unangefochten den ersten Platz unter den Bundesländern. Niederösterreich ist mit 15,1 Prozent Zweiter.
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