OÖ-Wahl: SPÖ feierte ihren Wahlkampfauftakt in Steyr

OÖ-Wahl: SPÖ feierte ihren Wahlkampfauftakt in Steyr
500 registrierte Gäste bei Freiluftveranstaltung in Steyr. Aber ohne Politprominenz aus Wien.

Am Steyrer Stadtplatz wurde am Donnerstagabend wortwörtlich der rote Teppich ausgerollt. Und zwar für Spitzenkandidatin Birgit Gerstorfer, voest-Konzernbetriebsrats-Vorsitzender Charly Schaller und Steyrs Bürgermeister Gerald Hackl. Mit etwa 500 Genossen feierten sie den Wahlkampfauftakt der SPÖ. Entgegen ÖVP, FPÖ, Grüne oder NEOS verzichteten die Roten auf Politprominenz aus Wien. Die SPÖ-Wahlkampfthemen Arbeitsplätze, Bildung und Pflege wurden in die Menge posaunt.

In einer traditionell „roten Hochburg“, wie der scheidende Bürgermeister Gerhard Hackl meinte, seien die Sozialdemokraten zusammengekommen, „um uns Kraft zu geben“ und „Optimismus für die nächsten Wochen“. voest-Konzernbetriebsrats-Vorsitzender Charly Schaller demonstrierte gleich, wer die Stammwähler der Roten sind: „Wer 45 Jahre gehackelt hat, gebuckelt hat, ist ein Leistungsträger, der hat das Recht abschlagsfrei in Pension zu gehen.“

MAN als Wahlkampfthema

Aber nicht nur gegen Pensionskürzungen werde man in den noch verbleibenden 24 Tagen bis zur Wahl „leidenschaftlich kämpfen“ sondern auch um jeden Arbeitsplatz. Denn: „MAN ist überall, denn billig ist für die Konzerne nie billig genug“, kommentierte er die Übernahme des MAN-Werks Steyr durch Investor Siegfried Wolf.

Gerstorfer schickte gleich einmal vorweg, warum man nicht wie eigentlich geplant in Wels war: „Es ist ein bisschen anders gekommen, weil Kanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP, Anm.) das Corona- Krisenmanagement nicht ganz im Griff haben.“ Wegen der hohen Sieben-Tages-Inzidenz von über 300 vergangene Woche hatte die SPÖ entschieden, den Auftakt von Wels nach Steyr zu verlegen.

Vier Frauen

Die Spitzenkandidatin präsentierte das rote Wahlprogramm in Person von vier Frauen, die sie zu sich auf die Bühne holte. Eine Schülerin stellvertretend für Chancengleichheit in der Bildung und eine sichere Schule trotz Corona, eine MAN-Arbeiterin für faire Arbeitsbedingungen wie eine sechste Urlaubswoche und gute Arbeit, eine Pflegerin in Ausbildung für ordentliche Entlohnung der Pflegekräfte und einen „ordentlichen Betreuungsschlüssel“ sowie eine Pensionistin für neue Modelle in der Altenbetreuung.

Und so brachte es Gerstorfer nach gut einer Stunde auf den Punkt: „Wir wollen ein neues Oberösterreich“, jetzt gelte es, „die Wähler zu überzeugen, dass wir die richtigen sind“.

2er erwünscht

Und es dürfte tatsächliches einiges zu tun geben - halbierte sich doch der Stimmenanteil der SPÖ in Oberösterreich in den vergangenen zwei Landtagswahlen von 38,3 auf 18,3 Prozent. Gerstorfer, die die Roten erstmals als Spitzenkandidatin in die Wahl führt, will wieder einen 2er an erster Stelle. Damit wäre der SPÖ voraussichtlich auch wieder ein zweiter Sitz in der Proporzregierung sicher.

Kommentare