OÖ erhöht Einkommensgrenzen für Wohnbauförderung massiv

OÖ erhöht Einkommensgrenzen für Wohnbauförderung massiv
Land hebt die Einkommensgrenze von bisher 39.000 auf 50.000 Euro jährliches Nettoeinkommen an.

Die ÖVP-FPÖ-Koalition in Oberösterreich erleichtert und erweitert den Zugang für Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zur Wohnbauförderung. Und die Erhöhung fällt saftig aus. Für eine Person steigt die Einkommensgrenze von 39.000 auf 50.000 Nettoeinkommen jährlich.

Für Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und seinen Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) stellt diese Erhöhung "den Zugang der Mittelschicht zur Wohnbauförderung sicher".

Mit der geplanten Änderung der oberösterreichischen Einkommensgrenzen-Verordnung sollen die Einkommensgrenzen ab 1. April 2024 für den Erhalt der Wohnbauförderung neu angepasst werden, die Verordnung wird jetzt in Begutachtung geschickt. 

„Oberösterreich ist ein Wirtschafts-, Arbeits- und Industriebundesland, der Wohlstand beruht auf dem Fleiß und der Leistungsbereitschaft der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Sie haben sich Unterstützung aus der Wohnbauförderung verdient. Mit der Erhöhung der Einkommensgrenzen ermöglichen wir mehr Menschen den Zugang zur Wohnbauförderung. Mit der Erhöhung liegen wir bei den Einkommensgrenzen im bundesweiten Spitzenfeld“, sagt Stelzer in einer Aussendung des Landes. 

Salzburg und Tirol liegen nach Erhöhung hinter OÖ

Im ebenfalls Schwarz-Blau-regierten Nachbarbundesland Salzburg, das gerade bei den Wohnungspreisen einen Hotspot in Österreich darstellt, etwa liegt der Wert schon länger bei 47.520 Euro, nach der Erhöhung ist die Grenze allerdings doch recht deutlich niedriger als in Oberösterreich. 

Gleiches gilt für das ÖVP-SPÖ-regierte Land Tirol, ebenfalls ein Land mit hohen Wohnungspreisen. Dort wurde die Einkommensgrenze im vorigen Sommer von 36.000 auf 43.200 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt erhöht. 

Zugang erleichtern

„Die arbeitende Bevölkerung finanziert mit dem Wohnbauförderungsbeitrag die Leistungen im Bereich des geförderten Wohnbaus. Daher ist es nur gerecht, dass auch jene Personen, die diese staatlichen Leistungen finanzieren, Zugang zu eben diesen haben. Darunter fallen etwa der Zugang zu geförderten Miet- und Mietkaufwohnungen, Förderungen zur Bildung von Eigentum sowie Sanierungsförderungen“, ergänzt Wohnbaureferent Haimbuchner.

Konkret wird folgender Vorschlag in Begutachtung gesendet:

  • Eine Person: Bisher: 39.000 Euro / Neu: 50.000 Euro Nettoeinkommen pro Jahr
  • Zwei Personen: Bisher: 65.000 Euro / Neu: 85.000 Euro
  • Jede weitere Person: Bisher: 6.000 Euro / Neu: 7.500 Euro
  • Personen mit erhöhter Familienbeihilfe: Bisher: 7.000 Euro / Neu: 8.500 Euro

Nach einer umfangreichen Evaluierung sei man übereingekommen, dass diese Erhöhung nötig sei, so Haimbuchner: "Immerhin sorgen die hohen Baupreise, die massiv gestiegenen Finanzierungskosten dafür, dass unsere Landsleute nur mehr sehr schwer Wohneigentum erwerben können."

Ihm sei es wichtig, dass breite Teile der Bevölkerung Zugang zum geförderten Mietwohnungsmarkt haben. Zusätzlich werde mit dieser Erhöhung den Kreis von Fördernehmern, die eine Mietkaufwohnung beziehen können, erweitert. "Das ist für die Eigentumsbildung auf lange Sicht ein enorm wichtiger Schritt. Natürlich kommen durch die Verbesserungen auch mehr Menschen in den Genuss unserer Eigenheimförderung mit dem 2,95 % Fixzinsdarlehen seitens der HYPO Oberösterreich“, ergänzt Haimbuchner.

SPÖ: Darlehen erhöhen

SPÖ-Wohnbausprecher Peter Binder begrüßt die Erhöhung, fodert aber zusätzlich die Verdoppelung des Landesdarlehens auf mindestens 150.000 Euro: „Ansonsten bleibt der Traum vom Eigenheim bei aktuellen Baukosten von mehr als einer halben Million Euro auch trotz höherer Einkommensgrenzen bloß ein Traum.“ 

Zudem erinnert Binder den Wohnbaureferenten Haimbuchner daran, dass die vom Landesrechnungshof eingeforderte Gesamtevaluierung zur Wohnbauförderung nach wie vor ausstehe.

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