Getreideernte in Oberösterreich: Ertrag und Qualität gut

Der Niederschlag sorgt für Probleme bei der Ernte.
Die Zwischenbilanz für die Getreideernte in Oberösterreich ist zweigeteilt: In den „Gunstlagen“ wie dem Zentralraum sind die Erträge überdurchschnittlich und die Qualität vorwiegend gut. In mittleren und höheren Lagen, wo noch nicht gedroschen wurde, gefährde der anhaltende Niederschlag die Ernte, sagte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger am Donnerstag in Linz.
Ein Viertel des Weizens stehe noch im Regen, so Abteilungsleiter für Pflanzenbau Helmut Feitzlmayr. Der Drusch des bereits reifen Weizens sei aktuell schwierig. Aufgeweichte Böden würden mancherorts Felder unbefahrbar machen, die schlechte Abtrocknung verzögere die Ernte.
Derzeit sieht Feitzlmayr das Risiko, dass die noch insgesamt rund 20.000 Hektar Getreide, vor allem der Winterroggen im Mühlviertel, zum Teil nicht einmal mehr als Futter verwendet werden könnten. Wegen des Regens drohe der Auswuchs. Manche Ernte werde daher nur mehr in der Biogasanlage landen.
Pilzerkrankungen blieben aus
Dabei sei die Witterung bis Juli heuer ideal für Weizen, Roggen und Triticale gewesen. Auf einen kühlen, trockenen Winter folgte ein warmer April und ein leicht unterkühlter Mai. Pilzkrankheiten seien ausgeblieben. In Summe werde dies Oberösterreich heuer eine prognostizierte Getreideproduktion von 851.283 Tonnen bescheren, was um rund sechs Prozent über dem 5-Jahres-Durchschnitt liege. Mit dieser Prognose liegt Oberösterreich im Trend.

Symbolbild
Die globale Getreideproduktion (Weizen, Gerste, Mais, Reis) erziele 2025/26 mit 2.376 Mio. Tonnen einen Rekordwert, so Waldenberger. Damit stünden die Vorzeichen für die Vermarktung der heimischen Ernte schlecht. Österreich exportiere etwa rund 800.000 Tonnen nach Italien. Billigweizen aus Russland mache den teuren Weizen aus der EU - u.a. wegen des starken Euros gegenüber dem Dollar - auf den Exportmärkten nicht mehr konkurrenzfähig, so der Kammerpräsident.
In Oberösterreich ist die Getreidefläche mit insgesamt 168.808 Hektar weitgehend unverändert geblieben. Einen deutlichen Rückgang von 37 Prozent auf 5.946 Hektar gab es bei den Zuckerrübenflächen. Grund seien der Einbruch der Zuckerpreise sowie das Auflassen der Fabrik in Leopoldsdorf. Entgegen dem Bundestrend ist der Rapsanbau in Oberösterreich wieder angestiegen.
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