Mord-Angeklagter soll Mit-Häftling mit Eisenstange geprügelt haben

Mordprozess Ried Sohn tötet Vater
22-Jähriger steht vor Gericht, weil er seinen Vater erstochen haben soll. Auch im Gefängnis soll er zugeschlagen haben.

Der Vater betrunken, der Sohn auf Drogen. Ein tödlicher Cocktail, in diesem Fall für den Vater. Denn sein 22-jähriger Sohn soll ihn erstochen haben, nachdem der Vater im gemeinsamen Haus auf ihn geschossen haben soll. 

Um die Mutter zu schützen, betonte der Anwalt des Mannes in den ersten Prozesstagen. Der Anwalt will diesen Prozess unbedingt gewinnen. "Wenn das ein Mord ist, höre ich als Anwalt auf."

Der Angeklagte, der seinen Vater laut Gutachten mit neun Messerstichen getötet hat, tue ihm leid. "Wenn man hinter diese tätowierte Fassade schaut, ist da ein großes Kind dahinter“, sagte der Anwalt im Eröffnungsplädoyer, „er ist auf dem Level eines 13-Jährigen“.

Leicht macht es der Angeklagte seinem Verteidiger nicht, diesen Prozess zu gewinnen. Denn die Mordanklage wird nun vom Gericht ausgeweitet - wenn man das bei Mord noch sagen kann.

Angeklagter soll auch im Gefängnis zugeschlagen haben

Denn der junge Mann ist offenbar auch in der U-Haft mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Schon im November des Vorjahres soll er einen Mithäftling zunächst mit einem Faustschlag niedergestreckt und dann mit Füßen getreten haben.

Dem nicht genug, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, ein Metallrohr genommen und auf Kopf und Fuß des Mithäftlings eingedroschen zu haben. 

In den ersten beiden Verhandlungsrunden hatte sein Anwalt von Notwehr oder Körperverletzung mit Todesfolge gesprochen. Denn der Vater habe in Tötungsabsicht mit dem Gewehr auf seinen Sohn geschossen. 

"Papa war unberechenbar"

Der Angeklagte hatte sich für nicht schuldig erklärt. Über seinen Vater erzählte er: "Wenn der Papa betrunken war, war er unberechenbar."  

Am Dienstag wird der Prozess fortgesetzt - unter anderem kommt ein Schießsachverständiger zu Wort, um unter anderem genau diese Frage zu klären: Hat der Vater einen Warnschuss abgegeben, oder wollte er seinen Sohn erschießen? 

Die Staatsanwaltschaft fordert jedenfalls weiter, dass der Mann aufgrund der Gefährlichkeit, die von ihm ausgehen, in einem forensisch-therapeutischen Zentrum untergebracht werde.

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