Unvergesslich wird diese Wanderung für drei Kinder (7, 9, 13) mit ihrem Opa bleiben. Aber vielleicht nicht im besten Sinn.
Der 72-Jährige und seine drei Enkel, sieben, neun und 13 Jahre alt, waren am Dienstag bei einer Wanderung auf dem Rückweg vom Prielschutzhaus nach Hinterstoder (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich in Bergnot geraten.
Nach dem Start in der Früh war zur Mittagszeit das Prielschutzhaus erreicht. Nach einer ausgiebigen Rast hätte sich der Opa entschieden, über den Bloßkogel und über einen dortigen "Jägersteig" in Richtung einer Forststraße abzusteigen, schildert die Polizei.
Vor 20 Jahren abgestiegen
Der 72-Jährige, der vor etwa 20 Jahren einen dem Schutzhaus unweit gelegenen "Jägersteig", der ebenfalls zur besagten Forststraße führte, gegangen war, versuchte diesen nun mit den Kindern erneut zu gehen. Warum der Opa mit seinen Enkerln dann dennoch in Bergnot geraten ist und warum die 13-jährige Enkeltochter für die Bergretter eine so große Hilfe war, lesen Sie hier.
Was er nicht wusste: Dieser Jägersteig ist seit Jahren nicht mehr begehbar. Dennoch versuchte er, mit seinen Enkerln diesen zu finden.
Als der Opa mit seinen Enkerln schließlich im extrem steilen weglosen Gelände nicht mehr voran kam, setzten sie einen Notruf ab.
Sechs Männer des Bergrettungsdienstes Hinterstoder, ein Alpinpolizist und die Crew des Polizeihubschraubers eilten zum Einsatzort.
Mit ihrem Handy konnte das 13-jährige Mädchen den Polizeihubschrauber zu ihrem Standort leiten. Der Großvater und die Enkel wurden am Tau ins Tal geflogen.
Großes Lob für 13-Jährige
Alexander Binder, Einsatzleiter der Bergrettung Hinterstoder, ist voll des Lobes über die 13-Jährige, die einen maßgeblichen Beitrag zur Rettung ihres Opas und der beiden kleineren Brüder geleistet hatte. "Sie hat das perfekt gemacht und den Einsatz für uns massiv erleichtert", zollt der Bergretter dem jungen Mädchen höchsten Respekt, "das Mädchen war super ruhig, als wir telefoniert haben und die Standortinformationen ausgetauscht haben."
Mit den genauen Daten konnte der Polizeihubschrauber die Gruppe rasch finden und mit dem Tau retten. Binder hat mit dem Opa und seinen Enkerl nach der Rettung noch geredet: "Wenn du am Seil vom Hubschrauber aus dem Gelände gerettet wirst, ist das schon heftig." Aber alle vier hätten das gut weggesteckt. Binder: "So etwas kann passieren. Wichtig ist, dass sie rechtzeitig erkannt haben, dass sie Hilfe brauchen und einen Notruf abgesetzt haben."
Enkel rettet 83-jährigen Großvater
In einem Fall in Tirol ist ebenfalls ein Enkerl wohl zum Lebensretter für den Opa geworden. Der 83-Jährige Schweizer hatte am Dienstag Nachmittag im Tiroler Nauders (Bezirk Landeck) im Wald vermutlich das Gleichgewicht verloren und war in einem steilen Waldstück sich mehrmals überschlagend abgestürzt, teilte die Polizei mit.
Da der 83-Jährige nicht nach Hause gekommen war, hatten sich Familienangehörige aus der Schweiz in Richtung Österreich aufgemacht, um nach dem Mann zu suchen. Der Enkel entdeckte das Fahrzeug seines Großvaters in einer Kehre und suchte den Bereich ab.
Schließlich hörte er Hilferufe rund 20 Meter unterhalb des Steiges. Der Enkel stieg sofort ab und leistete Erste Hilfe und setzte einen Notruf ab. Wegen des unzugänglichen Waldgeländes musste die Besatzung des Notarzthubschraubers den schwer an der Schulter verletzten 83-Jährigen mittels Tau bergen. Er wurde ins Krankenhaus Zams geflogen.
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