Da kommen Besucher, um im Rahmen der traditionellen Kripperlroas seine vier mal zwei Meter große Weihnachtskrippe mit den mehr als 200 Jahre alten Figuren zu sehen („ein Erbstück“). Gleichzeitig ist der 66-Jährige mit den Endarbeiten für die Glöckler-Kappen beschäftigt. Sie sind bis zu vier Meter lang, das Gerüst setzt sich aus durchschnittlich ein Zentimeter dünnen Holzleisten zusammen, im Inneren brennen bis zu 15 Kerzen.
Der ehemalige Tischlermeister schätzt, dass er zeit seines Lebens mehr als 300 derartige Kappen hergestellt hat. „Ich mache das schon seit 53 Jahren.“ 650 Stunden Arbeit erfordert eine solche Kappe, „das sind etliche Nächte. Das ist ein reines Hobby.“
Rund 350 Glöckler sind gestern, Samstag, um 19 Uhr vor dem Ebenseer Rathaus zusammengetroffen. Aus ihren Ortschaften haben sie sich auf den Weg gemacht, nach spätestens 45 Minuten müssen sie einmal pausieren, denn die Kappen, die auf dem Kopf getragen werden, wiegen bis zu 15 Kilogramm.
Dazu kommen drei Kuhglocken, die jeder umgehängt hat. Allein aus Höllmosers Ortschaft Alt Kohlstatt sind es 38 erwachsene Glöckler, die unterwegs sind. Das Spektakel dauert meist bis Mitternacht, die Glöckler müssen ja auch den Rückweg bewältigen.
Die Kirche hat in den vergangenen Jahrhunderten das Glöckeln verboten, da es sich um einen heidnischen Brauch handelt. In der letzten der zwölf Raunächte vom 5. auf den 6. Jänner sollen die bösen Geister vertrieben werden.
Die Zahl der Glöckler steigt kontinuierlich an. „Nachdem unser Brauchtum wie der Fasching, das Vogelfangen oder das Glöckeln out war, interessieren sich die Jungen wieder verstärkt dafür“, sieht Höllmoser eine Trendwende.
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