Zwei Verletzte nach Sturm in Linz: Ermittlungen gegen drei Personen
Es hätte ein schönes Familienfest am Samstag werden sollen, geendet ist es in einem Fiasko: Das Ritterfest in der Linzer Altstadt. Ein - lange zuvor angekündigter - Sturm brauste innerhalb kürzester Zeit über die Stadt und bereitete dem Ritterfest ein jähes Ende.
Ein 28 Meter hoher Gingkobaum (seit 1983 als Naturdenkmal unter Schutz) wurde vom Sturm getroffen, zwei dicke Stämme der Krone brachen ab und begruben mehrere Menschen unter sich, die sich gerade auf dem Tummelplatz aufhielten.
Zwei Personen, eine 41-jährige Deutsche und ihre neunjährige Tochter, wurden dabei schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei schweben beide auch Tage nach dem Unglück noch in Lebensgefahr. In der Zwischenzeit wurden gegen drei Personen Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung aufgenommen.
Gegen den Besitzer des Naturdenkmals, der sich in einem Garten am Eck des Tummelplatzes unterhalb des Linzer Schlosses befindet. Gegen den Veranstalter des Ritterfestes, den oö Familienbund, bei dem ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart Landesobmann ist. Und gegen eine Person einer Firma, die einen Lichtmasten in dem Bereich aufgestellt hatte, der ebenfalls im Sturm umgekippt war. Der Tummelplatz ist weiterhin gesperrt.
Initiative fordert Klimaschutzmaßnahmen
Den verheerenden Sturm, der übrigens in Linz auch das Dach einer Wohnhausanlage abgedeckt hatte, nimmt die Bürgerinitiative "Retten wir den Grüngürtel" neuerlich zum Anlass, gegen die Verbauung des Grüngürtels bei der Johannes-Kepler-Universität aufzutreten.
"Wegschauen, Natur zerstören und weiter wie bisher ist nicht mehr möglich", sagt Alexander Jäger, Pressesprecher der Initiative, die auch einen vom Sturm auf den Donauradweg umgerissenen Baum ins Treffen führen. "So etwas haben wir noch nie erlebt", heißt es seitens der Initiative.
Und Fritz Schwarz, stellvertretender Obmann des Naturschutzbundes OÖ ergänzt: „Linz ist Mitglied im internationalen Klima- und Bodenbündnis. In beiden Abkommen sind Vorgaben für den verbindlichen Schutz der klimarelevanten Grünräume und Bodenressourcen verankert. Linz hat sich dazu verpflichtet, diese einzuhalten."
Aufräumarbeiten laufen
„Das Unwetter hat im gesamten Stadtgebiet zu Schäden an Bäumen und Sträuchern auf den städtischen Grün- und Verkehrsflächen geführt. Derzeit arbeiten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unentwegt daran, die Schäden zu beseitigen“, informiert die für Stadtgrün zuständige Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne).
Als erstes werden die Gefahrenstellen beseitigt. Und es sei notwendig, massiv beschädigte Bäume zu fällen. Derzeit geht man in der Stadt von mindestens 10 aus. Weiters müssen notwendige Pflegeschnittmaßnahmen gesetzt werden, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen.
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