Linzer Digitaluni hat Chef-Position im zweiten Anlauf besetzt

In Linz gibt es bereits die Johannes Kepler Universität (JKU). Sie hat traditionell einen starken technischen Fokus.
Stefanie Lindstaedt ist designierte Gründungspräsidentin der neuen Technischen Universität.

„Bei einem Jahrhundertprojekt, wie der Neugründung einer einzigartigen Universität, wird es immer wieder Herausforderungen geben“, meinte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) vor wenigen Wochen. Da war das Hearing der Bewerber um die Position des Gründungspräsidenten des IDSA (Institute of Digital Sciences Austria) einen Tag vor dem angepeilten Termin am 24. Jänner geplatzt. Der Rektor der Universität für Angewandte Kunst, Gerald Bast, hatte sein Mandat im Konvent zurückgelegt. Begründung: Befangenheit von drei anderen Mitgliedern sowie fehlende Inhalte der neuen TU.

Jetzt ist zumindest eine der Herausforderungen gemeistert. Stefanie Lindstaedt wurde nach einem Hearing zur Gründungspräsidentin designiert. Das teilte die Vorsitzende des Gründungskonvents, Claudia von der Linden, am Sonntag in einer Aussendung mit.

Informatik-Professorin

Lindstaedt ist derzeit Professorin für Informatik und Direktorin des Instituts für interaktive Systeme und Datenwissenschaften an der TU Graz, wo von der Linden Vizerektorin ist. Seit 2011 leitet sie als Geschäftsführerin das Know Center, ein Forschungszentrum für datengetriebene Wirtschaft und künstliche Intelligenz. Sie ist Mitglied des Aufsichtsrats der BKS Bank AG und der Fachhochschule Kärnten.

Linzer Digitaluni hat Chef-Position im zweiten Anlauf besetzt

Stefanie Lindstaedt wird die die neue TU Linz leiten

Die Gründungspräsidentin leitet und repräsentiert die Universität nach außen. Zu ihren Aufgaben zählt insbesondere die Vorbereitung des operativen Betriebs der Universität. Sie stellt die Weichen für die Struktur, Organisation, Positionierung und Wahrnehmung der Universität sowie deren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag in weiterer Zukunft.

Gratulationen

Sieben Personen aus dem deutschsprachigen Raum hatten sich dem Hearing gestellt. Es hatte insgesamt 15 Bewerbungen um die Position gegeben. Unter ihnen war auch Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz, der ursprünglich als Favorit galt, aber nicht zum Zug gekommen ist. Er habe „aus den Medien erfahren, dass Frau Professorin Lindstaedt zur Gründungspräsidentin gewählt wurde“, wie er zur APA sagte. „Ich gratuliere ihr und wünsche ihr und dem Projekt das Allerbeste.“ Lukas' Funktionsperiode als Rektor dauert noch bis Ende September.

Gratulationen kamen auch von Landeshauptmann Stelzer und ÖVP-Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner: „Angesichts des straffen Zeitplans beim Aufbau des Institute of Digital Sciences Austria geht es jetzt darum, keine Zeit zu verlieren und die erforderlichen Weichenstellungen professionell und entschlossen voranzubringen. Dafür bieten wir unsere volle Unterstützung an.“

Laut Plan soll im kommenden Wintersemester der Lehrbetrieb aufgenommen werden. Die IDSA geht auf eine Idee des früheren Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) zurück. Der Endausbau soll 2036/2037 mit 6.300 Studierenden erreicht sein. Für die Gründungsphase 2022 und 2023 sind 18,4 Millionen Euro vorgesehen, ab dem Endausbau sollen der Universität, jährlich 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

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