SPÖ fordert Verschiebung des Starts der Digital-Uni in Linz

SPÖ fordert Verschiebung des Starts der Digital-Uni in Linz
Zusätzlich sei zu klären, wo das Institut von Sepp Hochreiter künftig angesiedelt sei.

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Die Frage, ob die Digital-Uni Linz im Herbst starten soll oder nicht, beschäftigt Oberösterreich weiter. SPÖ Oberösterreich-Parteichef Michael Lindner und der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger finden: Nein.

Zu wenig Zeit sei das, um nach dem holprigen Prozess um die Installierung der Gründungsrektorin qualitätsvoll zu starten, außerdem sei die – versprochene – Gründungsenquete nötig, in der Inhalt, Ausrichtung und Positionierung der Uni definiert werden. Dabei würde sich die Stadt sehr gerne mit allen Partnern einbringen. 

"Geplanter Fehlstart"

 

Luger äußerte sogar den Verdacht, dass der etwa vom Land aufrecht erhaltene Zeitdruck auch  zu einem „geplanten Fehlstart“ führen soll. 

Er stellt dazu klar: „Der Gründungskonvent und die Gründungsrektorin sind sicher nicht schuld, wenn die Uni kein Erfolg wird.“

Für Luger und Lindner ist es nicht vorstellbar, dass sich Studierende heute für ein Doktoratsstudium an einer Universität anmelden, für das es weder ein Curriculum noch Lehrende gibt.

"Keine Häme"

Und dass die Kepler-Universität und das Ars Electronica Center die bisherigen Versäumnisse über den Sommer, wie zuletzt kommuniziert wurde, aufholen könnten, hält Luger nicht für realistisch. 

Das Angebot der SPÖ formulierte Luger: "Es wird keine Häme geben, wenn der Start der Universität nicht zum versprochenen Zeitpunkt erfolge." Zu viel Reputation stehe auf dem Spiel, für den Standort Oberösterreich, für Linz, für die Universität.

Zur neuen Uni stehe er immer noch, betonte Luger: "Auch wenn die Idee der türkisen Marketingabteilung entsprungen ist und für den Landtagswahlkampf eingebracht wurde, kann ja auch einmal etwas von dort kommen, das gesellschaftspolitisch gut und sinnvoll ist." Wie eben diese Uni. 

G’riss um Hochreiter

Zu klären sei auch, wo das Forschungsinstitut Machine Learning mit dem großen Thema „Künstliche Intelligenz“ von Sepp Hochreiter angesiedelt werde – der „Messi“ der künstlichen Intelligenz, wie es Luger formulierte, sei einerseits höchst umworben, andererseits mit zu wenig Mittel ausgestattet. 

Luger fordert das Land auf, für den Bund mit zwei bis drei Millionen Euro Forschungsgeld einzuspringen, um Hochreiter in Oberösterreich zu halten. "Die Gefahr, dass er von Deutschland abgeworben wird, ist groß", fürchtet Luger. 

Fragen weiter offen

 

Und in weiterer Folge müsse vor dem Start der Uni definiert werden, ob Hochreiter an der JKU oder an der Digital-Uni verortet werde. Denn auch das sei eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Start der Digital-Uni. Wo er, Luger, das Institut sehe, könne er nicht sagen.

Das Institut sei ein wichtiger Teil der JKU, aber eine Digital-Uni ohne Forschung zum Thema Künstliche Intelligenz sei auch schwer vorstellbar. Genau deshalb brauche es diese Enquete, um all diese Fragen zu klären. 

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