Ihm sei zwar bewusst, dass eine gute Gesundheitsinfrastruktur richtig und wichtig sei - das dürfe allerdings nicht dazu führen, dass der Um- und Neubau "alle Dimensionen sprengt". Die Kritikpunkte der Grünen im Detail:
Der Neubau eines 30 Meter hohen Gebäudes wirke sich nachteilig auf die Aufenthaltsqualität in der Seilerstätte aus.
Der Friedensplatz liege künftig permanent im Schatten.
Es sei fragwürdig, dass "wieder einmal ein Bauwerk abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird
Darüber hinaus sieht Rabengruber noch Mängel in der Gestaltung des öffentlichen Raums: Mehr Grün im dichtverbauten Quartier sei gut, Rad- und Fußgängerverkehr müssten aber noch besser berücksichtigt werden.
Nicht Projekt, sondern nur Details infrage gestellt
Seitens des Ordensklinikums wird dazu allerdings betont, dass das alles nicht mehr Thema des Gestaltungsbeirats gewesen sei: "Nicht das Projekt wird infrage gestellt, sondern nur mehr ein kleiner Teil der Fassadengestaltung ist kritisiert worden, ebenso die Außengestaltung in der Langgasse." Die Aussagen den Grünen seien deshalb "sehr überraschend für uns".
Betont wird darüber hinaus auch, dass es sich um ein enorm wichtiges Projekt handle: "Wir sanieren das Haus im laufenden Betrieb im innerstädtischen Bereich." Das stelle alle vor große Herausforderungen, sei aber dringend nötig. Die Detailänderungen werden im Februar für die nächste Sitzung durchgeführt und nachgereicht.
SPÖ-Planungsstadtrat Dietmar Prammer bestätigte das in einer Aussendung: "Unter dem Titel “Grünquartier Seilerstätte” präsentierte sich das bereits bekannte Erweiterungsvorhaben des Ordensklinikums Barmherzigen Schwestern. Im Hinblick auf die Gestaltung des Straßenraums und Zufahrten empfiehlt das Gremium noch eine vertiefende Abstimmung mit der Mobilitätsplanung und daher heute auf eine Wiedervorlage."
Der öffentliche Raum vor dem Gebäude solle mit Begrünungen und einer größeren Aufenthaltsqualität attraktiviert werden.
Das Projekt
Insgesamt werden zwei Drittel der Gebäudeflächen strukturell erneuert - also entweder saniert oder neu errichtet. Zentrale Ansätze sind der Neubau eines Bauteils, die Bereinigung der Ebenen, der einzelnen Gebäudeteile, die Unterkellerung eines Bauteiles, Erneuerung der Haustechnik, Schaffung der Möglichkeit der Kühlung der Stationen und die energetische Sanierung der gesamten Bausubstanz.
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Dies umfasse 65.000 Quadratmeter. Weiters sind Optimierungen in den technischen Funktionsbereichen und in den logistischen Abläufen (Schaffung einer Zentralgarderobe für 2.000 Mitarbeitende) vorgesehen, um Synergiepotentiale heben zu können.
Neue OP-Säle
Mehr als 20.000 Operationen werden jährlich bei den Barmherzigen Schwestern durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt des Onkologischen Leitspitals des Landes liege dabei in der Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten. Im Ordensklinikum ist man sich bewusst, dass der "mittlerweile seit 34 Jahren baulich unveränderte OP-Bereich technisch, strukturell und kapazitativ einer Erneuerung bedarf, um den geltenden Standards zu genügen".
Die geplante Erweiterung basiere auf einer Kapazitätsabschätzung mit dem Zeithorizont 2030 unter Berücksichtigung der OÖ Spitalsreform. Baubeginn dafür sei voraussichtlich 2024/2025, hieß es bei der Präsentation des Projektes.
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