Da wäre etwa die Ausstellung der 67-jährigen Linzer Kümstlerin Helga Schager im Ursulinenhof. Unter dem Titel "Kompliz*innen" setzt sie sich verspielt, und trotzdem unmissverständlich mit Frauenbündnissen und -freundschaften auseinander, seziert humorvoll, wie Probleme gelöst werden können und zeigt selbstbewusste, respektvolle Frauenfiguren auf Leinwand und in - besonders gelungenen - Videoarbeiten.
„Ich habe mir die Videoproduktion während der Pandemie selbst beigebracht und bin seitdem süchtig danach: Dadurch kann ich uns Frauen noch stärker als lustvolle, rebellische Wesen zeigen“, so die Künstlerin, die sich und ihre Arbeiten immer als „politisch, feministisch und sozial“ bezeichnet.
Das aktuelle Thema "Freundschaft" wird in den Ausstellungen und Veranstaltungen von vielen Seiten beleuchtet: "Es geht um neue und alte Bündnisse, um die Freundschaft zu sich selbst, um Beziehungen, die mit Nähe oder Distanz funktionieren, um toxische Verbindungen, Seelenverwandschaften, Freundschaft plus und auch um Freunderlwirtschaft", erklärt Kuratorin Katharina Acht die Vielfalt der Arbeiten.
Die Linzer Künstlerin Valerie Bruckbög studierte in Barcelona Comicdesign und lebt nun in Wien. Bei Nextcomic erzählt sie mir ihren Arbeiten "10fold - stories against discrimination" Geschichten von zehn Frauen, die mit unterschiedlichsten Formen von Diskriminierung konfrontiert waren.
Hägar, der Schreckliche
"Wir präsentieren jährlich viele Newcomer, aber es sollen auch die Klassiker nicht fehlen", erklärt Festivalgründer Gottfried Gusenbauer. Seit 50 Jahren erscheint "Hägar" durchgehend, berufsbedingt muss er "schrecklich" sein, aber im Grunde ist er ein freundlicher, unbeholfener Mann mit diversen Eigenheiten. Mit Sven Glückspilz pflegt Hägar eine echte Männerfreundschaft. In der Ausstellung werden Originale aus einer privaten Sammlung zu sehen sein.
Nicht nur im Festivalzentrum, sondern unter anderem auch im Ars Electronica Center, in der Grottenbahn sowie in Traun und Steyr dreht sich alles um den Mikrokosmos Comic. „Die Szene ist nicht sehr groß, aber reichhaltig und divers. Und das Festival ist absolut für Comic-Neulinge geeignet. Ja, das „Lesen“ der Bildgeschichten ist anfangs ungewohnt, aber da steigt man schnell ein“, verspricht Gusenbauer.
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