Assisi-Affäre im Aloisianum: Fünf Beschuldigte und Wiederbetätigung

Assisi-Affäre im Aloisianum: Fünf Beschuldigte und Wiederbetätigung
Ermittlungen bringen Verdacht der Wiederbetätigung zum Vorschein. Nach Einvernahmen auch ein fünfter Beschuldigter.

Noch immer wird in der Assisi-Affäre des Kollegiums Aloisianum in Linz ermittelt. Zur Erinnerung: Auf einer Sprach- und Kulturreise nach Italien, genauer gesagt nach Assisi, ist es offenbar zu einem Übergriff einiger Schüler auf eine Schülerin gekommen. 

Zumindest hat die Staatsanwaltschaft Linz ursprünglich gegen vier Schüler Ermittlungen wegen Freiheitsentziehung und Nötigung eingeleitet. Diese vier Schüler mussten auch die Schule verlassen, ihre Schulverträge wurden aufgelöst.

Mittlerweile hat die Polizei auch die Überwachungsvideos aus Italien erhalten und gesichtet, einen Abschlussbericht darüber gibt es jedoch nicht, sagt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz.

Auf dem Video solle jedenfalls zu sehen sein, wie das Mädchen von den Burschen gegen ihren Willen geschnappt und weggebracht werde. 

Mittlerweile fünf Beschuldigte

Allerdings hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen in der Zwischenzeit ausgedehnt. Denn wie Breiteneder gegenüber dem KURIER bestätigte, wird gegen einen weiteren beteiligten Burschen wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung und Nötigung ermittelt. "Aus der Einvernahme des Opfers ist ein fünfter Beschuldigter hervorgegangen", sagt Breiteneder.

Einer der beschuldigten Burschen ist mittlerweile 17, alle anderen sind aktuell 16 Jahre alt. Und gegen einen von ihnen wird auch wegen eines anderen Delikts ermittelt. Bei ihm hegt die Staatsanwaltschaft den Verdacht, dass er sich auch nationalsozialistisch wiederbetätigt habe.

Auch dieser Verdacht habe sich aus den Einvernahmen der Opfer und der Beschuldigten ergeben, heißt es. Zumindest ein Screenshot sei gefunden worden, der diesen Verdacht nahelege. Deshalb auch die Ermittlungen. Offen sei, bis wann entschieden wird, ob in der Sache Anklage erhoben wird, hieß es am Montag aus der Staatsanwaltschaft. 

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