Die gute Nachricht zuerst: Es tut sich was im Bereich der Lebensmittelsicherheit. Von den 4.190 Kontrollen, die 2024 alleine in Oberösterreich genommen wurden, stellten nur sieben eine Gesundheitsgefährdung dar, das ist ein Rückgang gegenüber 12 derartigen Proben im Jahr 2023.
35 Fachleute sind unterwegs
Was bedeutet Gesundheitsgefährdung? Konkret handelte es sich unter anderem um Metallteile in einem Fertig-Wrap aus dem Supermarkt, um geselchte Lebensmittel und auch um ein Spielzeug, das für Kleinkinder gefährlich hätte werden können. Die Bereiche der Aufsicht sind nämlich weit gefasst: Es geht nicht nur um Lebensmittel im klassischen Sinne, kontrolliert werden unter anderem auch Kosmetika, industrielle Hersteller, Spitalsküchen, Produzenten von Geschirr und eben Spielzeuge.
35 Lebensmittelaufsichtsorgane arbeiten beim Amt der oö. Landesregierung, zusätzlich gibt es unter anderem Fachleute für die Bereiche Milch- und Fischverarbeitung und Zusatzstoffe.
"Die Arbeit vor Ort wird nicht leichter, sie ist oft heikel", sagt Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder, Grüne. Das Konfliktpotenzial sei hoch, der Druck in den Betrieben steige, das mache sich in der Stimmung bemerkbar. Astrid Zeller bestätigt: "Der Job ist nicht ungefährlich. Erst kürzlich wurden in Deutschland Aufsichtsorgane der Lebensmittelbehörde mit einem Messer attackiert."
439 Betriebe mussten 2024 in Oö aufgrund von Mängeln Maßnahmen setzen, in 140 Fällen waren kostenpflichtige Nachkontrollen wegen Hygieneverstößen nötig. Und sechs Betriebe wurden gar geschlossen.
"Darunter waren drei Bäckereien. In einer davon gab es sogar Mäuse und massive Verunreinigungen, in einer anderen wurden die Lebensmittel im Stall gelagert", beschreibt die Leiterin der Kontrollstelle die Zustände. Ebenfalls dicht gemacht wurden zwei Gastro-Betriebe und eine Fleischerei.
Erfreuliches gibt es allerdings auch zu vermelden: Bei der Schwerpunkt-Aktion "Speiseeis" wurden 2024 in 36 Betrieben gesamt 64 Eisproben genommen. 61 davon waren einwandfrei, drei wurden beanstandet. Die Kontrollen heuer sind bereits im Laufen.
Regelmäßig trudeln bei der Aufsicht auch Meldungen von Privatpersonen ein, die Verdachtsfälle oder Beobachtungen mitteilen. Diesen wird nachgegangen. "Manchmal muss sofort gehandelt werden, etwa durch Rückrufaktionen. Da verwandelt sich unsere Zentrale temporär in ein Tollhaus", sagt die Chefin.
Info:
Die Anlaufstelle für Anliegen in Bezug auf Hygiene ist unter 0732/7720 14 272 oder per Email an la.esv.post@ooe.gv.at erreichbar.
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