Kulinarik als Tourismusfaktor: Echt hungrig und gar nicht satt

Eine Aalrutte von Lukas Nagl, Bootshaus Traunkirchen am Traunsee
Nach über 15 Jahren ist der Restaurant-Führer Guide Michelin nach Österreich zurückgekehrt. 11 Sterne, vier „Bip Gourmants“, zwei Grüne Sterne gibt es allein für Oberösterreich.
„Dabei geht es nicht um eine elitäre Bewertung, sondern auch Produzenten und gute Wirtshäuser“, freut sich Andreas Winkelhofer, Chef des OÖ Tourismus noch mehr über die Entwicklung der Kulinarik als Faktor im Tourismus.
Gutes Essen als entscheidender Faktor
„13 bis 14 Prozent entscheiden sich wegen der Kulinarik für einen Urlaub in Oberösterreich“, zitiert er aus der jüngsten Gästebefragung. Und für über 80 Prozent spielt die Kulinarik während des Urlaubs in OÖ eine große Rolle.
Auszeichnungen für Top-Betriebe seien wichtig, um Idole und Vorbilder zu kreieren – für Unternehmer selbst, aber auch für junge Leute, die in die Gastronomie gehen wollen, weiß Winkelhofer.
Top-Wirte pushen sich gegenseitig
Zur Werbelinie des oö. Tourismus, „Hungrig auf echt“, passen die Auszeichnungen nur zu gut. „Diese junge Truppe in der oberösterreichischen Gastronomie pusht sich gegenseitig. Das Motto wird dort gelebt“, schmunzelt er.
Und diese Szene ist noch lange nicht satt, wie ein kulinarischer Streifzug durch das Land in seiner Vielfalt zeigt. Eine Vielfalt, die in der Region wurzelt.
Hans Reisetbauer, Schnapsbrenner in Axberg, brennt am Liebsten die Williams-Birne. „Eine Diva, am schwierigsten zu brennen“, sagt er, während der feine Duft des in den Holzfässern reifenden Edelbrandes in die Nasen steigt.
350 Tonnen an Birnen verarbeitet er im Jahr. Sie kommen von 30.000 Obstbäumen, die 650 Meter im Umkreis des Hofes wachsen.
Ois“ aus der Region
Im Bootshaus am Traunsee in Traunkirchen bringt Lukas Nagl Fisch aus Oberösterreich auf den Tisch: Von der Reinanke über den Attersee-Seesaibling hin zu Flusskrebs und Aalrutte. Dazu Pfeffer aus Gmunden und Ingwer aus dem Kremstal.
„Ois“ vom Kalb aus der Nachbarschaft macht Philip Rachinger in Neufelden im Mühlviertel, nun mit zwei Sternen ausgezeichnet. Der gebackene Kalbskopf lässt keine Wünsche offen.
Was nicht fehlen darf: Knödel. Die gibt es als Mostknödel zum Abschluss aus dem Zentralraum, der Waldschänke in Grieskirchen von Elisabeth und Sohn Clemens Grabmer.
Gegessen wurde am Tisch des Hauses Reisetbauer, wo täglich zu Mittag mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam gegessen wird. Denn Hans Reisetbauer weiß genau: „Es gibt nichts Schöneres als gemeinsamen Genuss.“
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