Was nicht geendet hat, war die die Bezahlung eines Teils seiner bisherigen Bezüge. Denn wie seitens der Stadt bestätigt wird, hat er nach seinem Rücktritt die Fortzahlung seiner Bezüge nach dem OÖ Gemeinde-Bezügegesetz beantragt.
75 Prozent des Gehalts
Das ist rechtlich möglich, aber nicht zwingend vorgesehen, sondern wird nur auf Antrag des früheren Amtsträges ausbezahlt. 75 Prozent des Bezuges kommen dann zur Auszahlung.
Laut aktueller Kundmachung des Rechnungshofs errechnet sich aktuell ein Betrag von knapp 14.000 Euro brutto, den Luger für sechs Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Amt erhält. Also noch bis 1. März, aliquotes Urlaubs- und Weihnachtsgeld kommen noch hinzu: Danach bestünden keine bezugs- bzw. pensionsrechtlichen Ansprüche gegenüber der Stadt Linz.
Der Kontakt zwischen Luger und den aktuellen Amtsträgern der Stadt ist eher eingeschränkt, heißt es. Er selbst ist immer wieder in der Öffentlichkeit zu sehen.
So war Luger vor einigen Tagen bei einer Veranstaltung der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich für Geldanlage-Privatkunden zum Thema geopolitische Auswirkungen des US-Präsidenten anzutreffen. Dort war er übrigens mit seiner Ehefrau, die erst im Juli des vergangenen Jahres, kurz vor Lugers Rücktritt, einen lesenswerten Bericht über die Insel Korčula in Kroatien in einem Lifestyle-Magazin verfasst hat.
Das Geld aus Lugers Bezüge-Fortzahlung könnte jedenfalls auch in Kroatien angelegt werden. Denn dort bauen die beiden ihr Ferien-Domizil fertig, wo sie sich längere Zeit im Jahr aufhalten wollen, wie Kroatien-Fan Luger immer wieder angemerkt hatte.
Dieses Haus war übrigens schon zur Hochzeit der beiden Gegenstand einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Linz wegen Bestechlichkeit.
Denn das Ehepaar hatte sich 2015 zur Hochzeit Geld für den Bau des Hauses schenken lassen - was manchem Hochzeitsgast sauer aufgestoßen war. 24.000 Euro sollen damals zusammengekommen sein. Ein Ermittlungsverfahren wurde von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, an die das Verfahren abgetreten wurde, mangels eines Anfangsverdachts nicht einmal eingeleitet.
Jetzt laufen Ermittlungen gegen Klaus Luger. Aber natürlich nicht wegen des Hauses in Kroatien, sondern wegen seiner Verfehlungen in Sachen Brucknerhaus, und zwar wegen des Verdachts der Untreue.
„Wir warten auf den Bericht des Bundesamts für Korruptionsprävention und -bekämpfung“, kann Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, noch von keinem Ermittlungsergebnis berichten.
Aus den vorliegenden Unterlagen gehe auch nicht hervor, dass Luger bereits einvernommen worden sei. Eine unüblich lange Verfahrensdauer liege jedenfalls noch nicht vor, betont Breiteneder.
In Kroatien war Luger heuer übrigens nicht so viel. Er musste sich einer Operation am Auge unterziehen - Grauer Star.
Dafür wurde er auf der Wein- und Genussmesse im Design-Center gesehen, wo er mit seiner Gattin und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) mit einem Gläschen Wein anstieß.
Wo Luger derzeit in Linz auch regelmäßig anzutreffen ist, ist der Fußballplatz. Seine Blau-Weißen sind auf einem guten Weg, es ins obere Playoff zu schaffen. Aber nochmals zu Facebook. Luger selbst hat Verfügungsgewalt über seinen (Bürgermeister)-Account, die Stadt ist zuvor selbst mit Löschungsanträgen bei Meta mehrmals gescheitert.
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