Gewichtheben in OÖ: Goldregen über stählerne Stemmer

Ein Stemmer hebt eine Langhantel
Angeführt von den Athletinnen und Athleten des SK VÖEST Linz, konnte sich Oberösterreich mit 35 Staatsmeistertiteln als Bundesland Nummer eins behaupten.

Von Gerhard Marschall

Der SK VÖEST hat auch heuer das Gewichtheben dominiert und querbeet durch alle Klassen 16 Titel eingeheimst. In den Teambewerben traten die Linzer in fünf Ligen an und gewannen sie allesamt: Mixed Bundesliga, Damen Bundesliga, Mixed Nationalliga, Regionalliga und Landesliga.

Den sechsten zu vergebenden Titel holte sich die Union Lochen III in der Damen Nationalliga. „Es gibt nicht das eine große Erfolgsgeheimnis“, sagt VÖEST-Sektionsleiter Klaus Hofwimmer.

Vielmehr würden sich mehrere Komponenten zu einem erfolgreichen Ganzen summieren. Dank professioneller Strukturen könne man gute Athletinnen und Athleten gewinnen. Unterstützung durch das Werk und Sponsoren sorgt laut Hofwimmer für einen soliden finanziellen Background. Dazu komme jahrelange Aufbauarbeit eines engagierten Führungsteams.

75-Jahr-Jubiläum

Kurzum: Zum 75-Jahr-Jubiläum präsentiert sich der 1950 gegründete Verein als Titelgewinner in Serie. „Auf jetzigem Niveau ist eine Steigerung fast nicht mehr möglich.“, sieht Hofwimmer den Klub an seine Grenzen stoßen: „Es geht nicht viel besser.“ Weltmeister und Olympiasieger wären noch Ziele. Doch dafür müsste Gewichtheben in Österreich auf eine andere Ebene gehoben werden, damit Athletinnen und Athleten vom Sport leben können. Generell fällt die Jahresbilanz des Landesverbands eindrucksvoll aus. Bei den Staatsmeisterschaften von den Schülern bis zu den Mastern gingen 52 Medaillen – 35 davon in Gold – nach OÖ.

Obendrein stellten Veronika Honcharova (17), Dr. Paula Zikowsky (29), Hmayak Misakyan (23) und Elias Simbürger (21) in der Allgemeinen Klasse neue Rekorde auf. Aber auch auf internationaler Bühne gab es Erfolge. Mit der Silbermedaille im Reißen sowie der Bronzemedaille im Zweikampf war Misakyan (VÖEST) bei der U23-EM erfolgreichster Athlet.

Viele Frauen im Sportoutfit mit Medaillen

Die starken VÖEST-Damen Skye Tappeiner, Victoria Hahn und Veronika Honcharova (Mitte) blieben in der Bundesliga obenauf. Platz zwei ging an die Lochenerinnen Petra Schmutzer, Jessica Stauceanu und Paula Zikowsky (links). Rechts freuen sich die Drittplatzierten vom KSV Rum.

Bei den Junioren belegte die gebürtige Ukrainerin und Neo-Österreicherin Honcharova Platz sechs. Die Zahnärztin Zikowsky aus Deutsch-Wagram, die seit Jänner für die Union Lochen stemmt, kam gegen starke Konkurrenz bei der EM auf Platz 17 und bei der WM auf Platz 20. Simbürger landete bei der EM in der 96-Kilo-Klasse auf Platz acht.

Erfolgreiche Schülerinnen und Schüler

Nicht lassen kann es der 39-jährige Sargis Martirosjan, Leitfigur im VÖEST-Team und Nationaltrainer. Er gewann bei EM und WM der Masters-Klasse jeweils Gold. Hervorragende Nachwuchsarbeit wird auch bei der Union Lochen geleistet. Bei den Schülerinnen und Schülern (U15–U23) wanderten gleich sieben Titel in den Bezirk Braunau.

Dann sind da noch die ganz Jungen (acht bis 13). Hier ist der elfjährige Fabio Modrey (VÖEST) die Nummer eins, gleich dahinter der gleichaltrige Konstantin Ecker vom ATSV Ranshofen. Bei den Mädchen sind die zehnjährigen Zwillingsschwestern Julia und Anna Windhager aus Lochen sowie Elisabeth Ecker (13) aus Ranshofen die Besten.

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