„Ich bin eher hineingerutscht“, erzählt sie. Während des Studiums betrieb sie Cross-Fit, einen anstrengenden Kraftzirkel. Ein Coach erkannte ihr Talent. Ihr Beruf hat Zikowsky schon gar nicht zum Stemmen gebracht: Sie ist Zahnärztin. Seit Jahresanfang verstärkt die 29-Jährige den USV Lochen (Bez. Braunau): „Weil sie mir schon immer sympathisch waren.“
Sehr professionell
Sektionsleiter Rudolf Kobler beschreibt sie als „sehr professionell, diszipliniert und zuverlässig“. Zudem startet sie für den SGV Böbingen in der zweiten deutschen Bundesliga. Das Training, fünfmal zwei Stunden in der Woche, absolviert Zikowsky in Wien. Cross-Fit betreibt sie auch noch, obendrein Voltigieren, ihren Lieblingssport. Das pralle Programm lasse sich mit dem Job vereinbaren, sagt Zikowsky. Sie arbeitet in der Praxis ihrer Mutter in Deutsch-Wagram/Niederösterreich. „Ich muss halt davor und danach trainieren.“
Bei der in der kommenden Woche in Chisinau/ Moldawien stattfindenden EM möchte Zikowsky „eine möglichst gute Leistung abliefern“. Eine konkrete Platzierung nimmt sie sich nicht vor, da in ihrer Gewichtsklasse bis 64 Kilo das Starterfeld am größten sei. Ein paar Kilo mehr oder weniger lägen im Bereich der Tagesverfassung. Die Qualifikationshürde für die WM im Oktober im November liegt auf 200 Kilo im Zweikampf aus Reißen und Stoßen. „Wenn ich einen guten Tag habe, ist das ein sehr realistisches Ziel.“
Zwei VÖEST-Männer
Die zwei Männer im österreichischen Team stellt der SK VÖEST Linz: Hmayak Misakyan (22) in der 81-Kilo-Klasse und Elias Simbürger (21) in der Klasse 96 Kilo. Mit Sarah Fischer (24) aus Krems ist auch eine ehemalige Gast-Lochenerin in der Klasse 87 Kilo dabei, Alina Novak (21) aus Stockerau in der Klasse bis 71 Kilo. Und Übrigens: Im Beruf nütze ihr der Sport nichts, klärt Paula Zikowsky auf. Zähneziehen sei kein Kraftakt, sondern eine Frage der Hebelwirkung.
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