Erste Punkte für neue TU in OÖ im Ministerrat beschlossen
Die geplante Technische Universität (TU) für Digitalisierung und digitale Transformation in Oberösterreich nimmt erste konkrete Formen an. So habe der Ministerrat am Freitag mittels Umlaufbeschluss beschlossen, dass die TU eine öffentliche Universität mit neuartiger Organisationsstruktur werden soll, wofür ein „eigenes OÖ-Universitätsgesetz entwickelt“ werde, hieß es in einer Aussendung von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Minister Heinz Faßmann (beide ÖVP) am Sonntag.
Der Start der neuen TU ist mit Wintersemester 2023/24 geplant. Ziel sei eine internationale Hochschule - so ist auch die Arbeitssprache englisch - mit multidisziplinären Studien sowie neuartigen Lehrformen. Mit dem schrittweisen Endausbau bis 2030 sollen 5.000 Studierende Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien entweder als reguläre Studien oder als Weiterbildungslehrgänge belegen können.
An die 150 Arbeitsgruppen sollen es dann auch geben, die von Experten aus verschiedenen Disziplinen und Berufsgruppen geleitet werden, wurden in der Aussendung erste Eckpunkte vorgestellt.
Flexibel
Was die neue zu erarbeitende Organisationsstruktur betrifft, gehe es um die Schaffung von flexiblen Einheiten für Lehre und Forschung „für entsprechende, curricularen und forschungsstrategische Entwicklungen“. Das neue Studienrecht werde sich an den Anforderungen und Bedürfnissen der Studierenden orientieren, wurde in Aussicht gestellt.
Zwölfeinhalb Monate nach der ersten Ankündigung einer neuen TU in Oberösterreich zeigte sich Faßmann „stolz darauf, dass es uns in dieser kurzen Zeit gelungen ist, ein klares, gemeinsames Bild“ darüber zu bekommen. „Der gemeinsame Beschluss ist ein Meilenstein in der Entwicklung der neuen TU, weil damit klargestellt ist, dass eine völlig neue Art von Universität entstehen soll, die es bisher in Österreich nicht gibt“, betonte er.
„Der digitale Wandel bringt neue Herausforderungen mit sich, die Aufgaben werden nicht leichter. Mit der österreichweit einzigartigen Universität wollen wir die technologische Zukunft und die digitale Transformation aktiv mitgestalten, damit unser Land am Erfolgsweg bleibt“, unterstrich Stelzer eine Woche vor der OÖ-Wahl.
Noch keine Entscheidung ist offenbar über den Standort gefallen. Neben Linz haben u.a. Wels, Steyr und Leonding Interesse gezeigt.
Werbung für Linz
Der Linzer Unirektor Meinhard Lukas hat schon mehrmals betont, dass Linz nicht zuletzt auch wegen des Ars Electronica Center „alle Voraussetzungen“ habe, um zu „einem internationalen Zentrum der digitalen Renaissance zu werden“. Die neue TU könne dafür die „Trägerrakete“ sein. Mit der Erweiterung des Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) hätte Lukas auch schon einen möglichen Platz gefunden.
Bei einer Verschränkung der TU mit der JKU könne die bestehende Lehr- und Verwaltungsinfrastruktur gemeinsam genutzt werden. Die Formel „Zwei Universitäten, ein Campus, eine Verwaltung“, gab er bereits vor einem Jahr als Denkanstoß mit.
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