SOKO Elch: So wartet Oberösterreich auf Emil

NIEDERÖSTERREICH: ELCH "EMIL" IN ST. PÖLTEN
Falls es mit Emil zu Problemen im Verkehr oder im Siedlungsgebiet kommen sollte, wird er betäubt und in den Böhmerwald verfrachtet.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Oberösterreich ist bereit für den "Grenzübertritt". Vor kurzem wurde unter der Leitung von Agrar- und Jagdlandesrätin Michaela Langer-Weninger, ÖVP, sogar eine "SOKO Elch" ins Leben gerufen.

Expertinnen und Experten des Landesjagdverbandes, der veterinärmedizinischen Uni, der Polizei und des Jagdsachverständigendienstes gehen diverse Szenarien durch, die sich abspielten könnten, wenn Emil von Niederösterreich weiter westlich wandert.

„Emil kann jeden Tag in Oberösterreich ankommen – darauf sind wir vorbereitet. In den vergangenen Tagen haben wir verschiedene Möglichkeiten durchgespielt und entsprechende Maßnahmen dazu festgelegt. Im Mittelpunkt stehen das Wohl und der Schutz von Elch Emil. Zugleich wollen wir verhindern, dass es zu gefährlichen Situationen für Menschen kommt – etwa im Straßen- oder Bahnverkehr“, sagt Langer-Weninger.

Der Idealfall ist, dass nichts passiert und sich das Wildtier in wenig besiedeltem Gebiet harmlos seinen Weg in Richtung Tschechien sucht. Dort lebt im Nationalpark Šumava eine Elchpopulation, es wird vermutet, dass Emil dorthin unterwegs sein könnte, vielleicht auf der Suche nach seiner Emilia.

Betäubt & mit einem Sender ausgestattet

Sollten jedoch Autobahnen oder Bahnstrecken durch Emil blockiert werden, wird die die SOKO Elch handeln. Dann gehe es darum, eine offene Wiese zu finden, auf der Emil schonend und gefahrlos betäubt und besendert werden könne.

Im Tiefschlaf wird das imposante Tier dann in Richtung Norden, in den Böhmerwald gebracht. Da es sich dabei noch um oberösterreichisches Gebiet handelt, halten sich die Formalitäten dafür in Grenzen. Dort wird Emil freigelassen, in der Hoffnung bald selbst Anschluss an Seinesgleichen zu finden.

Emil noch in NÖ unterwegs

Herzlich willkommen in Haag“ Donnerstagfrüh ist „Emil“ in Stadt Haag und somit bereits ganz im Westen Niederösterreichs angekommen. Er wurde dabei auch von Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP) „begrüßt“. „Guten Morgen 'Emil'! Herzlich willkommen in Haag“, schrieb der Stadtchef zu einem Video auf seiner Facebook-Seite.

Tier hat immer mehr Fans 

Der Elch „besucht bei uns im Tierpark seine Verwandten (Hirsche)“, fügte Michlmayr hinzu. Während sich „Emil“ in seiner mittlerweile fünften Woche im Bundesgebiet möglicherweise auf den Weg nach Oberösterreich macht, ist die Zahl seiner Fans weiter angewachsen. Die Ende August eingerichtete Facebook-Seite („Emil der Elch“) näherte sich am Donnerstag der Marke von 20.000 Mitgliedern.

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