Viel Holz vor der Hütte: Eine einzige Eiche um 10.000 Euro verkauft
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In den vergangenen Wochen ist in Oberösterreich viel Holz über den Ladentisch gegangen. Rund 900 der schönsten und teuersten Baumstämme Oberösterreichs standen in den vergangenen zwei Wochen oberhalb des Stiftes St. Florian auf einem Feld im Mittelpunkt des Interesses.
Die Wertholzsubmission - so heißt der Verkauf der besten Laubhölzer des Landes - war angesagt. Über 30 Holzkäufer aus sechs Ländern waren nach Oberösterreich gekommen und wurden fündig.
Eine Eiche erzielte mit 2.189 Euro pro Festmeter das höchste Gebot. Aufgrund seiner gewaltigen Kubatur erlöste der Siegerstamm bei der Wertholzversteigerung über 10.000 Euro.
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Dabei handelte es sich um eine Eiche von Simon Reichenwallner aus Weibern (Bezirk Grieskirchen). Er erhielt dafür den Titel „Holzmoar“ und die „Goldene Axt“.
Aber wer kauft um diesen Preis Holz ein? „Die teuerste Eiche hat sich ein großer Furnierholzproduzent gesichert“, weiß Andreas Hofbauer, Geschäftsführer des Waldverbandes OÖ, „das millimeterdünn geschnittene Holz wird sich später auf edlen Möbelstücken oder in Fahrzeugen wiederfinden.“
An der Rinde werdet ihr sie erkennen
Holzbauer weiß auch, wie die Händler die besten Stücke erkennen: „An der Rinde und an den Schnittflächen erkennt man das Innenleben eines Baumstammes.“
Die 30 Käufer waren tagelang vor Ort und haben das ausgestellte Holz begutachtet. Und dann bei der Auktion zugeschlagen. Im Fall der besonderen Eiche gingen die Geboten eben bis auf 2.189 Euro pro Festmeter nach oben.
Der Vater von Simon Reichenwallner ist gelernter Tischler, ihm war die Laubholzsubmission schon seit langem bekannt. Als Vater und Sohn im Sommer merkten, dass es um die Vitalität ihrer mächtigen Eichen nicht mehr ums Beste stand, beschlossen sie zu reagieren.
Mächtige Eiche am Ende ihrer Zeit angelangt
Die Bäume schauten vom Laub her kränklich aus und so wurde Waldhelfer Roman Summereder zu Rate gezogen, ob die Bäume nicht etwas für die Submission seien.
Dies war tatsächlich der Fall und so entschied man sich, insgesamt sechs stattliche Eichen zu fällen und nach St. Florian zu bringen.
Die stärkste der Eichen, der diesjährige Siegerstamm, weist einen Mittendurchmesser von über einem Meter (102 Zentimeter ohne Rinde) auf und ist 5,7 Meter lang.
Eichenpreis legte um zehn Prozent zu
Rund 1.430 Festmeter Wertholz wurden im Rahmen der diesjährigen Submission verkauft, heißt es seitens der Landwirtschaftskammer.
„Die Hauptbaumart war die Eiche mit zwei Drittel der Holzmenge. Umso erfreulicher ist es, dass der Eichenpreis mit einem Durchschnitt von 847 Euro pro Festmeter nochmals deutlich zulegen konnte“, freut sich Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ, über die gute Nachfrage nach Eichenstämmen. Damit liegt der Preis um zehn Prozent über dem Vorjahr.
Bei der Laubholzsubmission sind übrigens auch „Gustostückerl“ anderer Hölzer vertreten. So war unter den 19 Baumarten heuer beispielsweise auch ein Kriecherlbaum anzutreffen.
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