Bombendrohung: Neue Spur zu Gruppe, die "aus Deutschland operiert"

Bombendrohung: Neue Spur zu Gruppe, die "aus Deutschland operiert"
Bisher war man nur von Einzeltäter aus der Schweiz ausgegangen. Staatsanwaltschaft Linz spricht von "besonderer Form von Cybermobbing".

Zusammenfassung

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  • Hinweise deuten auf eine unbekannte Tätergruppe aus Deutschland hin, die für Bombendrohungen in Österreich verantwortlich sein könnte.
  • Vier Drohmails werden einem 20-jährigen Schweizer zugeordnet, der bisher als Einzeltäter galt.
  • Durch die Bombendrohungen entstand für die ÖBB ein wirtschaftlicher Schaden im höheren fünfstelligen Bereich mit 690 betroffenen Zügen.

Bei der Serie von Bombendrohungen vergangenen Herbst gegen zahlreiche österreichische Einrichtungen haben sich laut Staatsanwaltschaft Linz Hinweise ergeben, dass diese doch nicht ausschließlich auf das Konto eines Einzelnen, konkret eines verdächtigten Schweizers, gehen könnten. 

Behördensprecherin Ulrike Breiteneder bestätigte am Montag einen Bericht im ORF OÖ, wonach eine "unbekannte Tätergruppe, die aus Deutschland operiert" ermittelt worden sei. Die "digitale Spur", die die Täter hinterlassen haben, führe jedenfalls ins Nachbarland, sagte Breiteneder dem KURIER.

Das Motiv für jene Drohungen dürfte gewesen sein, "Behörden aufzuschrecken", spricht Breiteneder von einem "besonderen Fall des Cybermobbings". Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) ermittle noch, bisher konnten die Verdächtigen noch nicht ausgeforscht werden.

Vier Drohmails werden Schweizer zugeordnet

"Spiegelgleich" zu den Ermittlungen in Österreich liefen laut Staatsanwaltschaftssprecherin jene in der Schweiz weiter. Vier Drohmails würden derzeit dem Eidgenossen zugeordnet. 

Der zum Tatzeitpunkt 20-Jährige galt bisher als einziger Verdächtiger und ein EU-Haftbefehl auf Basis eines Rechtshilfeersuchens gegen ihn wurde erlassen. Auch eine Razzia wurde von der Schweizer Exekutive bei ihm durchgeführt. Der Mann befindet sich aber weiter auf freiem Fuß, er habe nach wie vor Zugriff auf seinen Laptop sowie sein Handy.

29.000 Minuten verspätet

Das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens für die ÖBB bezifferten diese im "höheren fünfstelligen Bereich", hatte ein Sprecher auf Anfrage der APA mitgeteilt. 690 Züge waren von den Bombendrohungen betroffen gewesen.

53 Züge pro Drohung waren insgesamt eingeschränkt, davon zehn Züge der ÖBB. Die Behinderungen im Zugverkehr sorgten für rund 29.000 Verspätungsminuten, exklusive entfallener Halte und Züge. Drohungen gab es gegen die Bahnhöfe Linz, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Feldkirchen und gegen einen Bahnhof in Wien.

Im Fall einer Bombendrohung gegen die LPD Oberösterreich im Herbst wurde ein Schweizer mit psychischen Problemen ausgeforscht, gegen den das Verfahren in der Schweiz läuft. Bei der Drohung gegen das Akademische Gymnasium in Linz werde noch gegen Unbekannt ermittelt, sagte Breiteneder.

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