Privateigentümerin des Mondsees will offenbar Pachtverträge kündigen

Der Mondsee geriet in die Schlagzeilen
Zusammenfassung
- Die Privateigentümerin des Mondsees, Anna Mathyl, plant, alle bestehenden Miet- und Pachtverträge zu kündigen.
- Aktivitäten wie Baden, Segeln, und Tauchen auf dem Mondsee sollen von der Kündigung der Verträge nicht betroffen sein.
- Bürgermeister von der Ankündigung überrascht, zeigen sich aber zuversichtlich, Lösungen zu finden.
Für Unruhe am größten Salzkammergutsee in Privateigentum, dem Mondsee, sorgt ein Schreiben von Eigentümerin Anna Mathyl, die offenbar alle Miet- und Pachtverträge kündigen möchte. In einem Rundschreiben habe sie informiert, dies zum nächstmöglichen Termin zu tun, berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) am Mittwoch.
Auch die Mondseelandgemeinde St. Lorenz hat den Rundbrief erhalten, bestätigte Bürgermeister Andreas Hammerl (ÖVP).
Vor einem Jahr hatte Nicolette Waechter den rund 14,2 Quadratkilometer großen See an die Tochter Anna übergeben. Die neue Eigentümerin mache nun von ihrem"gesetzlichen Sonderkündigungsrecht" Gebrauch, zitierten die OÖN aus dem Rundschreiben:
"Private oder kommerzielle Nutzungen des Mondsees, für die keine ausdrückliche gesetzliche oder schriftliche Erlaubnis von mir als See-Eigentümerin vorliegt, sind untersagt." Weiters teilte Mathyl wohl noch mit, "bei Interesse am Abschluss einer neuen Vereinbarung" sich an die Seeverwaltung Mondsee zu wenden.
St. Lorenz von Absicht überrascht
Bürgermeister Hammerl meinte zur APA, dass auch St. Lorenz von der Absicht überrascht wurde. Allerdings, so stellte er klar, Aktivitäten auf dem See seien weiterhin möglich. Für das Baden, Segeln, Surfen, Tauchen oder Bootfahren bestehe ein "Allgemeinrecht".

Der Mondsee ist der größte Salzkammergutsee in Privatbesitz
Der See mit der Wasseroberfläche gehöre zur Gänze der Marktgemeinde Mondsee, ergänzte deren Bürgermeister Josef Wendtner (ÖVP). Anna Mathyl ist hingegen Eigentümerin des Bodens unter dem Gewässer, führte er weiter aus.
Von den beabsichtigten Kündigungen seien daher nur Pächter von Bojen, Stegen und Hütten, die im Seeboden verankert sind, betroffen. Einen Steg hat auch die Gemeinde Lorenz gepachtet, in dem einen Fall sei sie betroffen. Es handle sich laut Hammerl um sechs Quadratmeter.
"Gutes Verhältnis" zu Eigentümern
Er zeigte sich zuversichtlich, dass für alle Betroffenen "eine wohlwollende Lösung" gefunden werden könne, verwies er auf das "gute Verhältnis" zur Eigentümerin.
Die Vorgehensweise, ohne Vorankündigung einen Rundbrief zu verschicken, sei für manche jedoch "erschreckend" gewesen, sagte Wendtner. Generell bewertet er ein derartiges Schreiben aber als üblich bei einem Wechsel von Eigentumsverhältnissen, da die bestehenden Pachtverträge nicht mit Mathyl abgeschlossen worden seien.
Von der Eigentümerin war vorerst keine Stellungnahme zu bekommen. Gegenüber den OÖN habe sie lediglich gemeint, demnächst zur "geplanten ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Nutzung des Sees" Stellung nehmen zu wollen.
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