Alkoholfrei als wachsender Trend: Heimische Produzenten reagieren

Alkoholfrei als Trend
Spritzig, fruchtig, süß - und 0,00 Promille: Vor allem Jüngere verzichten bewusst immer öfter auf Alkohol, der Markt wächst dementsprechend.
  • Jüngere Menschen verzichten zunehmend auf Alkohol aus gesundheitlichen Gründen, was den Markt für alkoholfreie Getränke wachsen lässt.
  • Regionale Produzenten in Oberösterreich, wie Klemens Gold und Maximilian Hirschvogel, reagieren mit hochwertigen, alkoholfreien Getränken auf diesen Trend.
  • Der globale Markt für alkoholfreie Getränke wächst stark, mit einem erwarteten jährlichen Wachstum von 7% bis 2028, besonders in Europa bei den 18- bis 35-Jährigen.

Sie verzichten gänzlich auf Alkohol, meist aus gesundheitlichen Gründen. "Es ist eine Haltung, die in den letzten zwei Jahren immer präsenter wird: Junge Menschen wollen bewusst keinen Alkohol trinken, sie wollen einen freien Geist und auf ihren Körper achten", erklärt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, ÖVP, bei der Präsentation der aktuellen Kampagne "No & Wow".

Das Genussland OÖ stellt darin Produzentinnen und Produzenten vor, die diesen Trend gesehen haben und nun mit ihren Produkten darauf reagieren.

Da wäre zum einen Klemens Gold, der in Großraming, das Restaurant "RAU nature based cuisine" - ausgezeichnet mit einem Michelin Stern und dem Grünen Stern für besonders nachhaltige Gastronomie - betreibt. Seine Kreationen basieren auf allem, was die Region hergibt und so hält er es auch vielfach mit dem, was ins Glas kommt.

Ein eigener Teegarten

Aktuell kultiviert er seinen eigenen Teegarten und arbeitet mit einem Landwirt aus der Nachbarbarschaft zusammen, der ihm Feigenbaumblätter liefert. Die braucht er für die Herstellung eines ganz besonderen Getränks, dem Combuchant. Es beinhaltet verschiedene Tee-Essenzen, die in einem monatelangen Reifungsprozess gepflegt und gehegt werden. Ein spezielles, vielschichtiges Geschmackserlebnis, das locker in der gehobenen Gastronomie mit diversen alkoholhaltigen Geschwistern mithalten kann.

Alkoholfrei ist im Trend

Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und das Genussland Oberösterreich vertreten durch Gastronom Klemens Gold, Produzent Maximilian Hirschvogel und Genussland-Stabsstellen-Leiterin Birgit Stockinger (v. li.)

"Ich bin selbst sehr früh Gastronom geworden und meine Gäste wollten immer, dass ich mit ihnen mittrinke." Das sei irgendwann viel geworden, deshalb habe er zu experimentieren begonnen, erzählt Klemens Gold. Sein Anspruch an die alkoholfreien Getränke sei genauso hoch wie jener an die Weinauswahl im Restaurant.

Große Nachfrage nach speziellem Eistee

Dass die Nachfrage nach hochwertigen, regional verankerten Getränken ohne Alkohol steigt, bemerkt auch Maximilian Hirschvogel: Seine Kreation eines gesunden Eistees ohne Teein geht in der Gastronomie im ersten Jahr bereits durch die Decke. "Nächstes Jahr werden wir definitiv mehr davon produzieren, weil die Nachfrage so hoch ist." Sein Paradegetränk, den Apfelsaft, mixt der Obstbauer aus Thening, nun mit Rosmarin, Pfefferminze und Rooibos. Auf Eis, in einem schönen Glas serviert und dekoriert vermisst dabei niemand die Promille.

Alkoholfreier Trinkgenuss

Alkoholfreier Trinkgenuss

Dass die Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen steigt, ist kein landesweites, sondern ein internationales Phänomen: Das auf die Getränkebranche spezialisierte Londoner Marktforschungsinstitut International Wine and Spirit Record beobachtet eine tiefgreifende Veränderung im Trinkverhalten weltweit: Der Trend zur Mäßigung ist kein Nischenthema mehr, sondern kultureller Wandel.

Globaler Markt wächst rasant

Der globale Markt für alkoholfreie Getränke wächst rasant. Das Londoner Institut erwartet bis 2028 ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 7 Prozent. Europa und hier die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen sticht besonders hervor mit der Nachfrage nach hochwertigen Alternativen.

"Das sind Möglichkeiten, die unsere Produzentinnen und Produzenten in Oberösterreich erkennen und schon nutzen", so Langer-Weninger. Dabei gehe es nicht nur um Regionalität, sondern auch im Qualität und den Geschmack: "Genuss darf kein Kompromiss sein."

Kommentare