Zwei Soldaten in Postverteilerzentrum Hagenbrunn positiv getestet
Im Logistikzentrum Hagenbrunn der Post sind nach Angaben des Bundesheeres vom Freitag zwei Soldaten positiv auf Covid-19 getestet worden. Beide hätten keine Symptome aufgewiesen. Sie befinden sich einer Aussendung des ABC-Abwehrzentrums Korneuburg zufolge ebenso wie neun Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.
Im Logistikzentrum war im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg eine Stichprobentestung der seit dem vergangenen Wochenende eingesetzten Angehörigen des Bundesheeres durchgeführt worden. Soldaten des ABC-Abwehrzentrums hätten sofort nach Bekanntgabe der Ergebnisse eine außerplanmäßige Desinfektion der Arbeitsbereiche in Hagenbrunn durchgeführt.
"Die in Hausquarantäne befindlichen Soldaten wurden durch Soldaten der Streitkräftebasis ersetzt. Die Arbeiten im Postverteilerzentrum werden planmäßig fortgesetzt", teilte das ABC-Abwehrzentrum mit. Die Gesundheitsbehörde beabsichtige, in der kommenden Woche alle in Hagenbrunn eingesetzten Soldaten und Bediensteten auf Covid-19 zu testen.
Insgesamt sind damit, nach den 79 Post-Mitarbeitern, mehr als 80 Personen rund um das Verteilerzentrum Covid-19 positiv getestet worden.
Der Generaldirektor der Post, Georg Pölzl, hat rund um den Einsatz des Bundesheeres im Postverteilerzentrum Hagenbrunn betont, dass es sich um eine "freiwillige Vorsichtsmaßnahme" des Unternehmens handle, nicht um eine behördliche Entscheidung. Vorwürfe, dass dort ohne Abstands-und Hygienemaßnahmen gearbeitet worden sei, seien "aus der Luft gegriffen", sagte er im "Mittagsjournal" des Ö1-Radios.
"Guter Kontakt" mit Gesundheitsbehörden
Dankenswerterweise seien 300 Bundesheer-Soldaten in Hagenbrunn zu Hilfe geeilt, so Pölzl. Das sei auch dem "guten Kontakt" seines Unternehmens "zu den Gesundheitsbehörden in Niederösterreich und Wien" geschuldet, so der Post-Chef.
Vorwürfe der mangelnden Hygienemaßnahme von Arbeitnehmervertretern wies er zurück. Zur Infektion mit dem Virus gebe es nur in zwei von 15 Verteilerzentren eine Häufung, so Pölzl. Die Infektionsketten müssten die Gesundheitsbehörden nachvollziehen.
Grund für den Einsatz des Bundesheeres ist bekanntlich ein Infektions-Cluster in Wien. Denn Infektionen in einer Logistikzentrale eines Möbelhauses in Wien Floridsdorf, erkrankte Kinder und Betreuer in einem Kindergarten in Wien Liesing und infizierte Mitarbeiter in zwei Postverteilerzentren in Wien Inzersdorf und eben in Hagenbrunn (NÖ) hängen zusammen.
Ein Cluster ist im Prinzip ein Netzwerk, die einzelnen Akteure darin stehen in Verbindung. In diesem Fall über die Arbeit. Denn zahlreiche Betroffene sind Leiharbeiter mehrerer Firmen. Mittlerweile sind im Zusammenhang mit dem Cluster knapp 200 Infizierte in Wien und NÖ zu verzeichnen, Hunderte mussten in Quarantäne.
Nun auch zwei Soldaten. Wie das Bundesheer allerdings erklärt, sollen sich die Soldaten wohl nicht in dem Postverteilerzentrum sondern an einem anderen Ort angesteckt haben.
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