Treffen zum Fortgehen
Die Pressestelle der Polizei Niederösterreich bestätigt gegenüber dem KURIER den Raub durch die Kollegen: „Ja, wir bestätigen den Vorfall, das ist leider passiert. Beide wurden sofort suspendiert. Die Ermittlungen zu dem Vorfall laufen“, sagt Niederösterreichs Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner.
Man warte nun das Urteil der Staatsanwaltschaft ab, um die dienstrechtlichen Konsequenzen zu ziehen.
Bei dem 22-Jährigen soll es sich um einen Polizisten aus Wiener Neustadt handeln. Der zweite Beschuldigte soll im Bezirk Mödling Dienst versehen. Beide Männer trafen sich offenbar in Wiener Neustadt zum Ausgehen. Es folgte eine feuchtfröhliche Nacht und besagter Raub.
Vertuschung?
Dass der Vorfall erst einen Monat später bekannt wird, lässt den Vorwurf der Vertuschung auftauchen. Was vonseiten der Polizei zurückgewiesen wird: „Wir haben sofort die Konsequenzen gezogen. Der 22-Jährige ist mittlerweile freiwillig aus dem Polizeidienst ausgeschieden. Der 24-Jährige wurde mit sofortiger Wirkung suspendiert“, erklärt Polizeisprecher Schwaigerlehner.
Tatsächlich soll bereits in der Nacht des Raubes festgestanden sein, dass die beiden Verdächtigen Polizisten sind. Befragt werden konnten sie aber erst am nächsten Tag. Aufgrund ihrer Alkoholisierung.
Der 24-Jährige aus dem Bezirk Mödling, der offenbar der Sohn eines hochrangigen Kriminalbeamten aus Niederösterreich sein soll, dürfte rechtliche Schritte gegen eine mögliche Entlassung eingeleitet haben.
Ermittlungen im eigenen Bundesland
Offen bleibt, warum kein anderes Bundesland außer Niederösterreich mit den Ermittlungen zu dem Fall betraut wurde? Normalerweise wäre das in so heiklen Fällen üblich und seit Jahren bei der Polizei Standard. „Wir haben mit dem Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung Rücksprache gehalten und es wurde befunden, dass dies bei dieser Art von Delikt nicht nötig ist“, erklärt Schwaigerlehner.
Der Akt liegt nun beim Landeskriminalamt Niederösterreich.
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