Niederösterreichs Nachbarschaftshilfe wächst: 800 Helfer registriert

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Die Initiative „Füreinander Niederösterreich“ des Zivilschutzverbandes wird nach einem Pilotprojekt nun auf das ganze Bundesland ausgerollt.

Zusammenfassung

  • Die Initiative 'Füreinander Niederösterreich' wird auf das gesamte Bundesland ausgeweitet, um schnelle Hilfe in Krisen zu leisten.
  • 83% der Befragten sehen eine intakte Nachbarschaft als Steigerung der Lebensqualität, und 800 Helfer sind bereits registriert.
  • Die Initiative ergänzt etablierte Einsatzorganisationen und fördert gesellschaftlichen Zusammenhalt, vor allem in Krisenzeiten.

Die Landesregierung weitet die Initiative „Füreinander Niederösterreich – Gemeinsam stark in der Krise“ auf das gesamte Bundesland aus. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)) und Landesrat Christoph Luisser (FPÖ) präsentierten das Projekt, mit dabei waren auch zahlreiche Mitglieder des Zivilschutzverbandes.

„Für die beste Zukunft unserer Kinder braucht es Nachbarschaftshilfe und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betonte Mikl-Leitner. Gerade in Krisenzeiten sei eine funktionierende Nachbarschaft ein zentraler Baustein. 

Die Erfahrungen beim Hochwasser im September 2024 hätten gezeigt, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement sei. Der kommende „Tag der Nachbarschaft“ am 30. Mai solle daher nicht nur die Bedeutung guter Nachbarschaft betonen, sondern auch an die zahlreichen Hilfsaktionen erinnern.

Mehr Lebensqualität

Laut Mikl-Leitner untermauere eine aktuelle Umfrage die gesellschaftliche Relevanz: 83 Prozent der Befragten sehen in einer intakten Nachbarschaft eine Steigerung der Lebensqualität, 76 Prozent fühlen sich dadurch sicherer, und 86 Prozent sind der Meinung, dass sie die Gemeindestruktur entlaste.

Die nun landesweit ausgerollte Initiative „Füreinander Niederösterreich“ wurde ursprünglich vor fünf Jahren als Pilotprojekt im Waldviertel gestartet und wird vom Zivilschutzverband organisiert. Ziel ist es, im Krisenfall rasch und unbürokratisch Hilfe zu leisten – etwa beim Aufräumen, Einkaufen oder Ausfüllen von Schadensmeldungen. Derzeit sind rund 800 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer registriert. Mitmachen kann laut Luisser jeder, eine Pflichtausbildung gibt es nicht, jedoch wird ein eintägiger Grundlehrgang angeboten.

Betont wurde, dass sich die Initiative nicht als Konkurrenz zu etablierten Einsatzorganisationen verstehe, sondern als Ergänzung, insbesondere bei alltäglichen Unterstützungsleistungen.

Luisser sprach von einem „beeindruckenden Zeichen gelebter Solidarität“ während der Flut: „Menschen, die sich vorher nicht kannten, haben Schulter an Schulter geholfen.“ Besonders freue es ihn, dass viele junge Menschen Teil der Initiative geworden seien.

"Neuen Weg beschreiten"

Auch Christoph Kainz, Präsident des Zivilschutzverbandes, hob hervor, dass die Kernaufgabe weiterhin in der Präventionsarbeit liege. Mit der Initiative (www.fuereinanderniederoesterreich.at) wolle man jedoch auch „einen neuen Weg beschreiten“, um Nachbarschaftshilfe professionell zu organisieren.

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