"Ortsbild verschandelt": Wirbel um 28 Meter hohen ÖBB-Funkmast in NÖ

Der Funkmast in St. Veit/Gölsen
Die Elektrifizierung der Traisentalbahn läuft bereits. In St. Veit an der Gölsen sorgt das 138 Millionen Euro teure Projekt nun für Wirbel.

Es ist eine Modernisierungsoffensive, die von Pendlern und Reisenden schon lange herbeigesehnt wurde: Die Elektrifizierung der Traisentalbahn läuft bereits auf Hochtouren. Bis Ende 2027 soll das 138 Millionen Euro teure Projekt abgeschlossen sein.

„Mit der Elektrifizierung der Strecke und den Umbaumaßnahmen schaffen wir im Traisental die Voraussetzungen für einen Halbstundentakt zu den Hauptverkehrszeiten“, betonte Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur, im Februar.

Ein Befürworter des Vorhabens ist auch Christian Fischer, SPÖ-Bürgermeister von St. Veit an der Gölsen (Bezirk Lilienfeld) und Bundesrat: „Für unsere Marktgemeinde bringt das natürlich eine Aufwertung“, hält Fischer fest.

Allerdings ist die Freude getrübt. Vor Kurzem errichteten die Bundesbahnen einen 28 Meter hohen Funkmast im Ort. Masten dieser Art werden derzeit auch entlang der Strecke und in anderen Gemeinden im Bezirk errichtet. Sie dienen der Kommunikation zwischen Zug und Gleis.

"Grundstück wird entwertet"

Doch während die Masten andernorts nicht in Wohngebieten stehen, befindet sich jener in St. Veit an der Gölsen im Ortskern. „Dadurch wird auch ein Grundstück entwertet, auf dem man Projekte entwickeln könnte. Doch jetzt wird hier niemand mehr bauen. Das Ortsbild wird total verschandelt, wir haben dagegen auch keine Handhabe“, sagt der Bürgermeister. Er will nun das Gespräch mit den ÖBB suchen – bereits kommende Woche soll es ein Treffen geben.

Auf KURIER-Anfrage wird seitens der ÖBB betont, dass der Standort für den Funkmast in den Einreichplänen immer ersichtlich gewesen sei. "Da wurde auch nichts verändert, alles war immer öffentlich", sagt Sprecher Christopher Seif.

Einige Funkmasten wurden übrigens bereits auch entlang der Strecke aufgestellt. "Es ist traurig, wie viel Wald dafür abgeholzt werden musste", heißt es aus dem Bezirk.

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