In den vergangenen Tagen hat man in Wiener Neustadt dem traurigen Anlass gedacht. Am 13. August hat sich der erste Bombenangriff der alliierten Luftstreitkräfte auf die Stadt zum 80. Mal gejährt.
Zu diesem Anlass hielt Reisner an einem besonders geschichtsträchtigen Ort seinen Vortrag zum Thema „Luftkrieg über der Allzeit Getreuen“.
Falschinformation aufgedeckt
Die Kasematten, heute eines der Kulturzentren der Stadt, dienten im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzkeller. Die anwesenden Gäste erfuhren von dem Wehrhistoriker, dass in Wahrheit viel mehr todbringende Bomben auf die Stadt geworfen wurden, als die bisher kolportierten 52.000.
In insgesamt 29 Luftangriffen bis April 1945 fielen nach den Recherchen und Erkenntnissen von Reisner knapp 56.000 Bomben.
Sie legten große Teile Wiener Neustadts in Schutt und Asche, wie auch Bilder des Stadtarchivs dokumentieren.
Rüstungsindustrie
Als Rüstungszentrum war die Stadt eines der wichtigsten Angriffsziele. Die Bomben galten in erster Linie den Flugzeugwerken, Industriebetrieben und dem Areal des Luftparks.
Laut Reisner erlitten ab Dezember 1944 aber auch bis zu diesem Zeitpunkt verschonte Gebiete Wiener Neustadts massive Treffer.
„Die Stadt hat aufgrund der Rüstungsindustrie ihre historisch schwärzesten Monate und Jahre erlebt, die an Leid vor allem auch unter der Zivilbevölkerung nicht zu überbieten waren. Umso bemerkenswerter ist es, welch eindrucksvollen Wiederaufbau die Menschen nach 1945 geschafft haben“, erklärt Bürgermeister Klaus Schneeberger im Rahmen des Gedenkens.
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