Drei tote Schafe im Bezirk Zwettl: Betroffene vermuten Wolfriss

Ein Paar neben einem toten Schaf im Gras.
Auf dem Hof der Familie Holzmann wurden mehrere getötete und verletzte Schafe aufgefunden. Die Betroffenen vermuten einen Wolfsriss.

Drei tote Schafe liegen mit aufgeblähten Bäuchen und blutenden Wunden auf einer Weide in Groß Gerungs im Bezirk Zwettl. Elfriede und Josef Holzmann warten noch darauf, dass die leblosen Tiere weggeräumt werden. Es sind erst wenige Tage vergangen, seit das Paar ihre Kadaver am Samstag in den frühen Morgenstunden entdeckte. "Sie waren noch warm", so der Schafsbauer im Gespräch mit dem KURIER.

Ein Mutterschaf wurde in der selben Nacht ebenfalls verwundet, zwei weitere Tiere seien sichtbar verletzt, vier Lämmer fehlen. All das habe sich nur rund 50 Meter von ihrem Haus entfernt abgespielt. Die Betroffenen gehen von einem Wolfsriss aus. Das Ergebnis der zur Überprüfung entnommenen DNA-Probe ist noch ausständig. 

Zukunft unklar

Wie das "Österreichzentrum – Bär, Wolf, Luchs" berichtet, haben sich im Waldviertel insgesamt vier bestätigte Wolfsrudel angesiedelt – in Arbesbach, Gutenbrunn, Allentsteig und Harmanschlag. In den vergangenen Jahren wurden rund um diese Regionen auch einzelne Wolfsrisse bestätigt. Holzmann erinnert sich etwa an einen Fall von vor drei Jahren in Langschlag. 

"Seitdem ist keine Ruhe mehr. Alle Jahre ist irgendwas, ein zwei Mal", so der Schafbauer. Bei einem Arbeitskollegen sei es erst vor zwei Jahren zu einem Wolfsriss gekommen, nur wenige Kilometer von Groß Gerungs entfernt. Holzmann zeigt sich angesichts der Situation teils resigniert: "Man muss eh damit leben."

Eine blutende Schafsmutter mit ihren beiden Lämmern.

Ein Mutterschaf wurde ebenfalls verletzt und musste vom Tierarzt versorgt werden.

Die Familie Holzmann hält ihre Tiere bereits seit den 90er Jahre vorwiegend im Freien: „Wir sind eigentlich die letzten, die sie Tag und Nacht draußen haben“, so der Landwirt. Früher sei das in der Region gang und gäbe gewesen, heute traue sich das kaum noch jemand.

Wie sie selbst mit der Situation umgehen werden, sei noch offen. „Jeden Tag austreiben, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mir das antue“, so der Landwirt. Für ihn bleibt vor allem die Frage offen: "Wer kümmert sich darum?" In seinen Augen werde "ein bisserl darüber geredet" bevor sich erneut Schweigen breit macht.

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