Allerdings gibt es in NÖ mehrere Förderschienen. Geld können einerseits jene Wirte erhalten, die zum Beispiel ihr Angebot verbessern wollen. Diese Initiative hat laut ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bereits zu einem großen Ansturm geführt. Bislang seien 80 Investitionsanträge mit einem Fördervolumen von 1,8 Millionen Euro eingereicht worden, berichtet sie.
"Ernsthaft gefährdet"
Nur zehn Prozent der Fördergelder stehen für die Wirtshausprämie bereit. Bis zu 10.000 Euro können Gastronomen vom Land bekommen, sollten sie ein Wirtshaus übernehmen oder neu eröffnen wollen und die Verpflegungssituation in der Gemeinde „ernsthaft gefährdet“ sei. Wert legt das Land dabei unter anderem auf eine regionale Küche. Dafür gibt es bislang nur zwei Anträge.
„Das Wirte-Paket ist ein Motor für eine lebendige Wirtshauskultur“, betont Mikl-Leitner. Verkündet wurde am Dienstag zudem das Ergebnis einer Aktion der Landes-ÖVP. Laut Parteimanager Matthias Zauner machten bei der Initiative „wia zhaus“ rund 6.000 Menschen mit.
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Verköstigt werden die Gäste auch beim 84. Hahnenkammrennen in Kitzbühel. Dort lädt Mikl-Leitner dieser Tage ins Hotel Kitzhof zu einem Niederösterreich-Empfang. Die Veranstaltung sorgt im Vorfeld jedoch für politischen Wirbel.
„Kitzbühel ist ein Höhepunkt der jährlichen Skisaison. Es ist jedem zu vergönnen, auch persönlich daran teilzunehmen. Auch wenn schon der Eintritt für eine Familie mit zwei Jugendlichen mit Kosten von 100 Euro kaum mehr zu finanzieren ist. Wozu allerdings Landeshauptfrau Mikl-Leitner in Zeiten der Rekordteuerung einen teuren Empfang des Landes in Kitzbühel veranstalten muss, erschließt sich mir nicht“, sagt SPÖ-Landesrat Sven Hergovich.
In dasselbe Horn stoßen die Neos. „Das V in Volkspartei steht offenbar auch für das Verprassen von Steuergeldern“, meint Neos-Chefin Indra Collini.
Seitens des Landes verwies man darauf, nicht selbst Veranstalter des Events zu sein – das sei die Niederösterreich Werbung. „Der Werbewert dieser Veranstaltung für den Tourismusstandort Niederösterreich ist dreimal so hoch wie die Kosten der Veranstaltung. Dieser Werbewert ist enorm“, betonte eine Sprecherin.
"Erfolgreiche Tradition"
Kritik an Hergovich kommt aus der ÖVP. "Wenn es nach Gegen-eh-alles-Landesrat Hergovich geht, soll sich Niederösterreich wohl am besten verstecken oder vielleicht überhaupt von der Landkarte verschwinden. Seit fast zwei Jahrzehnten ist es eine erfolgreiche Tradition, dass sich Niederösterreich bei diesem internationalen Grossereignis präsentiert und vor den Vorhang stellt", betont Landesgeschäftsführer Zauner.
Wechsel bei der Volkskultur
Einen überraschenden Wechsel gibt es bei der Volkskultur NÖ. Der befristete Vertrag von Manuela Göll wurde nicht verlängert, neuer Geschäftsführer ist nun Harald Froschauer. Zu den Hintergründen der Entscheidung gab es keine Informationen.
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