Wiener Neustadt zeigt Immo-Milliardär Klemens Hallmann rote Karte

Immo-Tycoon Klemens Hallmann
Der Bauträger von Immo-Milliardär Klemens Hallmann ist pleite. Die Insolvenz der SÜBA AG wirft auch einen dunklen Schatten auf das derzeit meist beachtete städtebauliche Projekt in Wiener Neustadt. Das 200 Millionen Euro teure "Maximilium am Stadtpark“ dürfte mit den wirtschaftlichen Turbulenzen Geschichte sein.
Am Montag hat die Stadt Wiener Neustadt in der Causa vorerst die Reißleine gezogen.
Hallmanns ins Straucheln gekommenes Vorhaben mit 500 geplanten Wohnungen, Bildungscampus, Büros und einem Geschäftszentrum am alten Leiner-Areal hängt durch die Pleite der SÜBA am seidenen Faden.
Um zu verhindern, dass statt des angekündigten Prestigeprojekts nicht irgendein "architektonischer Reinfaller" oder "billiger Abklatsch" als eine Art Notlösung umgesetzt wird, hat die Stadt Wiener Neustadt nun reagiert. Am Montag hat der Gemeinderat beschlossen, für die kommenden zwei Jahre eine Bausperre für das Gelände zu erlassen - "um eine geordnete und nachhaltige städtebauliche Entwicklung für den Bereich im Norden der Stadtmauer zu sichern", heißt es dazu aus dem Rathaus.
Soll städtebauliche Fehlentwicklungen verhindern
Die Bausperre am Leiner-Areal soll vor allem "städtebauliche Fehlentwicklungen bis zur Klärung der künftigen Entwicklungsziele verhindern". Laut der Stadtgemeinde ermögliche dies eine Neukonzeption des Areals, vor allem im Hinblick auf den geplanten Schul- und Bildungscampus.

Herzstück des "Maximilium am Stadtpark“ wären drei markante Wohntürme. In dieser Form ist das Projekt Geschichte
"Projekt ist obsolet"
"Die Insolvenz der SÜBA AG als Eigentümer des ehemaligen Leiner-Areals birgt für die Stadt Wiener Neustadt eine Chance. Denn eines ist klar: Damit ist dieses Projekt, das an sich ein spannendes gewesen wäre, obsolet. Wir werden als Stadt alles daran setzen, um hier die Möglichkeiten, die man als Stadt hat, wahrzunehmen. Das heißt, zurück an den Start. Und man kann jetzt erstmals überlegen, welches Nutzungskonzept ist hier am besten zu realisieren. Im Mittelpunkt muss die Frage stehen: Was ist das Beste für die Stadt Wiener Neustadt und ihre Menschen?“, sagt Bürgermeister Klaus Schneeberger.
Die nun beschlossene Bausperre umfasst auch die riesige Baugrube, die als Areal für das Bildungszentrum (Musikvolksschule, Neue Mittelschule, Musikschule plus Konzertsäle, Kindergarten) vorgesehen war.

So hätte das Wohnprojekt aussehen sollen
Banken sind am Zug
Voran getrieben wurde das Wohnprojekt "Maximilium am Stadtpark" bisher von der "Lederergasse 22 Projekterrichtungs GmbH & Co KG" - eine Tochterfirma der SÜBA AG. Auch wenn diese bisher nicht von der Insolvenz betroffen war, haben die Banken bereits signalisiert, dass der Geldhahn abgedreht werden könnte.
Denn das ehemalige Leiner-Möbelhaus-Areal war zuletzt mit 24,35 Millionen Euro an zwei Geldinstitute verpfändet. Auf den vier Liegenschaften sind simultan Pfandrechte eingetragen.
Kommentare