Nieselregen
„Wir studieren in unseren Bergerlebniszentren das Wetter natürlich ganz genau. Bei Gewitter stellen wir aus Sicherheitsgründen den Betrieb ein. Manchmal nur für eine gewisse Zeit, manchmal für den ganzen Tag“, erklärt der Geschäftsführer der Landesbergzentren von ecoplus Alpin, Markus Redl, gegenüber dem KURIER.
Ein bisschen Nieselregen sei meistens kein Problem, auch wenn sich dann erfahrungsgemäß der Andrang beim Lift in Grenzen hält. „Gott sei Dank sind wir in den vergangenen Wochen von solchen Extremereignissen wie im Süden Österreichs verschont geblieben. Dennoch hatten wir beispielsweise am Hochkar heuer bereits dreizehn sogenannte Stehtage“, schildert Redl.
Klimawandel
Die Unwetterkatastrophe in Kärnten hat beispielsweise die Sommersaison auf der Petzen (Bezirk Völkermarkt) frühzeitig beendet. Durch einen Hangrutsch beim Quellenlift im Mountainbikepark wurde eine Stütze der Kabinenbahn um fast einen Meter versetzt. Der Lift musste wegen Einsturzgefahr gesperrt werden.
Obwohl die bisherige Sommersaison von vielen Regentagen geprägt war, bewegen sich die Gästezahlen in Niederösterreich nahe am langjährigen Durchschnitt. Wobei erfahrungsgemäß die Hochsaison erst gegen Ende der Sommerferien einsetzt und in den Bergen oft bis in den Oktober hinein gute Wanderbedingungen herrschen.
Bei den niederösterreichischen Landesbetrieben der ecoplus Alpin konnte man in dieser Saison bisher 70.000 Besuche verzeichnen. „Da waren auch viele Gäste dabei, die bei hohen Temperaturen in der Stadt auf den Bergen Abkühlung gesucht haben“, erklärt die für Tourismus zuständige Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
Die immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels bieten gerade den nö. Bergzentren eine ganz besondere Chance. Die flacheren Ausläufer der Ostalpen haben gegenüber Destinationen wie dem Ötztal, Schladming, Saalbach oder Leogang einen riesigen Vorteil: Wegen der relativ geringen Höhenlage und der oftmals milden, schneearmen Winter richtet sich die Strategie auf einen achtmonatigen Sommerbetrieb aus.
Mitunter liegen nur zwei oder drei Wochen Übergangsfrist zwischen Winter- und Sommergeschäft. Während alpine Gebiete in Westösterreich wegen der Schneelage im Frühjahr wochenlang stillstehen, herrscht beispielsweise im April in der Wexl-Arena in St. Corona (Bezirk Neunkirchen) schon Hochbetrieb auf den Mountainbikestrecken.
Es sei absolut richtig gewesen, die Skigebiete zu ganzjährigen Erlebniszentren weiterzuentwickeln, sagt Mikl-Leitner.
Zipline im Trend
Heute würden die Bergbahnen bereits das ganze Jahr über ein tolles Angebot bieten. Die Annaberger Lifte haben 2019 mit dem Sommerbetrieb begonnen, heuer lockten die Zipline und das Familienangebot am Hennesteck bereits an die 10.000 Gäste an, erklärt die Landeshauptfrau.
Das Ganzjahreskonzept der Wexl-Arena mit dem Bikepark, Sommerrodelbahn und Motorikpark sowie dem Kinderskiland im Winter hat St. Corona am Wechsel im Vorjahr einen Rekord von 250.000 Ankünften beschert. Damit der Erfolgslauf weitergeht, ist bereits ein zweiter, 1,1 Kilometer langer Schlepplift für die Downhill-Biker geplant. Mittels Supporter-Packages wurden schon 60.000 Euro eingenommen, um das Eigenkapital zu erhöhen.
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