Wenn Schallschutz am heimischen Feld wächst

Wenn Schallschutz am heimischen Feld wächst
Das Start-up Hempstatic setzt auf Nutzhanf und fertigt im Weinviertel Paneele aus dem nachwachsenden Rohstoff.

In Spillern (Bezirk Korneuburg) wird in einer Halle im Gewerbepark eine weltweite Innovation im Schallschutz gefertigt. Das Start-up „Hempstatic“ ist dort eingezogen. 2022 gründeten Igor Fekete und Elena Yaneva das Unternehmen, das Schallschutz-Paneele für Innenräume aus Rückständen von Nutzhanf herstellt. Die Idee sei während ihrer Studienzeit an der TU entstanden, erzählt Yaneva. „Ich habe Bauingenieurwesen studiert, da haben wir wenig über Öko-Baustoffe gelernt, aus Interesse habe ich mich selbst eingelesen“, erzählt die

29-Jährige. Sie sei auf Hanf-Kalk gestoßen, einen „spannenden Baustoff, der in den 1980er-Jahren in Frankreich entwickelt wurde“. Daraus entwickelte sie gemeinsam mit dem 38-jährigen Co-Gründer Fekete neue Ideen und Rezepturen – die Schall-Absorber wurden geboren. Hier habe man Innovationspotenzial gesehen, weil es das so noch nicht gegeben hätte.

Potenziale

„Wir fokussieren uns auf bestehende Häuser, denn fast alle haben Schallschutzprobleme“, sagt die Hempstatic-Geschäftsführerin. Die Fertigung der Schall-Absorber im Weinviertel sei ideal: „Es geht darum, die CO2-Emissionen, die durch den Bausektor entstehen, zu reduzieren. Der Nutzhanf ist ein nachwachsender Rohstoff. Er kommt aus der Region. Wir verwenden hier eigentlich ein Nebenprodukt aus der Fasergewinnung“, erklärt Yaneva. Hanf sei eine der ältesten vom Menschen verwendete Nutzpflanzen mit großem Potenzial, die in den letzten Jahren stark ignoriert worden sei, obwohl sie sogar Biodiversität fördere.

„Es geht darum, die Wertschöpfungskette wieder stärker auszubauen. Es gibt sehr inspirierende Menschen in der Branche; natürlich ist der Weg beschwerlich“, mein Yaneva. Die aktuelle Situation mit den Preissteigerungen im Bausektor sieht sie aber als Chance, denn dadurch wird der Preisunterschied zwischen konventionellen und ökologischen Materialien kleiner. „Mit steigenden Energiepreisen sieht man, dass die Öko-Produktion punkten können“, ist sie überzeugt.

Das sieht auch das oberösterreichische Industrieflaggschiff, die Greiner AG, so, die kürzlich in das Start-up investiert hat.

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