Vom Edelbrand zur Pawpaw-Frucht: Die Evolution der Wieselburger "Ab Hof"

Feine Leckereien und Produkte sind das Herz der Direktvermarktermesse in Wieselburg
Europaweit blickten Landwirte vor 30 Jahren in die niederösterreichische Messestadt Wieselburg. Dort ließ man mit der ersten Ab-Hof-Messe, als Spezialmarkt für Direktvermarkter und Konsumenten einen Versuchsballon steigen. Was schon damals bei Produzenten aus ganz Mitteleuropa und auch dem Publikum gut ankam, ist heute eine Institution. Am Freitag wird bei der Eröffnung der "Ab Hof“ das 30-jährige Jubiläum unter modernen Vorzeichen gefeiert.

Folklore und Genuss gehört zum Messegeschehen
Längst hat bei Europas größter Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter die Hochtechnologie und Digitalisierung von der Produktion über die Verpackung bis zum Marketing Einzug gehalten. Aus insgesamt neun EU-Ländern reisen Geräteproduzenten und Dienstleister an, um den Produzenten beim Backen, Schnapsbrennen oder Fleischverarbeiten Unterstützung und Know-how anzubieten.
"Mit 250 Ausstellern ist das Angebot wieder umfassend und wir erhoffen uns um die 30.000 Besucher von Freitag bis einschließlich Montag“, sagt Wieselburgs Messedirektorin Marion Heim.
Ein innovatives und breites Angebot mit Vorträgen und Workshops soll die Produzenten über neueste Trends informieren oder auch wertvolle Tipps für die Arbeit auf Hof und dem Feld versorgen. Das Angebot reicht hier von der Burnout-Prävention bis zur Social Media-Handhabung in der Direktvermarktung.
Stolz sei man heuer, erstmalig über die "Marktgärtnerei“ oder das "Vertical Gardening“ professionell informieren zu können, so Heim. Dabei geht es um ressourcenschonendes, aber effizientes Gärtnern auf Hackgut, Kompostmieten oder senkrechten Wandflächen samt der Gemüsevermarktung in der Region.
Aber die "Ab Hof" ist und bleibt, wie schon beim Start, ein Schlaraffenland für Genießer und ein Feinkostladen der bäuerlichen Kulinarik. Wobei feiner Speck, g’schmackige Würste oder duftendes Brot samt den edlen Weinen und Mosten nicht mehr die Alleinherrschaft haben. Moderne vegane, aber auch exotische Produkte von nö. Feldern werden von jungen Landwirten präsentiert.
Genussakademie
"Erstmals haben wir die Genussakademie für die Konsumenten geschaffen“, schildert die Messechefin. An allen vier Tagen gibt es in diesem Forum interessante Vorstellungen vom Anbau der exotischen Pawpaw-Frucht im Weinviertel über die vegane Speisenvielfalt auf Bohnenbasis aus dem Zentralraum oder der neuen Geschmacksvielfalt bei Edelmosten.
Ebenso eine Premiere feiert heuer auch die Organisation Genussland OÖ, die eine ganzes Kulinarikdorf am Messegelände einrichtet, berichtet Heim.

Pawpaw aus dem Weinviertel wird in der Genussakademie vorgestellt
Längst ist die "Ab Hof" unter den Topproduzenten der rund 35.000 Direktvermarkter in Österreich auch zur Zertifizierungsanstalt für die Qualität der Produkte geworden.
Im Vorfeld der Messe werkten professionelle Juroren aus verschiedensten Lebensmittelbereichen, um von eingreichten Produkten, vom Honig über Fleischspeisen mit Speck oder Blunzn, von Edelbränden und Säften bis zu Honig und Brotsorten, die besten herauszufiltern.

Die Produzenten des Jahres 2024 vom Obstkulinarium in Raasdorf in NÖ (r.) und Firlingerhof aus Scharten in OÖ
Heuer haben insgesamt 1.000 Produzenten über 4.000 Produkte eingeschickt, um Top-Bewertungen und eine Trophäe wie die Goldene Honigwabe, ein Goldenes Stamperl oder eine andere Ehrung zu erringen, freut sich Marion Heim über diesen Ansturm.
Geöffnet ist die Ab Hof (www.abhof.at) von Freitag bis Sonntag im Konsumentenbereich jeweils von 9 bis 19 Uhr, am Montag von 9 bis 17 Uhr. Am Samstagabend ist rund um den Steirerabend bis Mitternacht offen.
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