Vier Tote auf der A2: Lenker des Kleinbusses festgenommen

Alle Insassen waren im Bus eingeklemmt. Vier Frauen kamen nicht lebend heraus
Das Landesgericht Wiener Neustadt hat wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr die U-Haft verhängt.

Nach dem Unfall mit vier Toten Dienstagfrüh auf der Südautobahn (A2) im Bezirk Neunkirchen ist der Lenker des Kleinbusses festgenommen worden. Der 52-jährige Ukrainer ist in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert worden, bestätigte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.

Es bestehe Flucht- und Verdunkelungsgefahr, erklärt Habitzl im Gespräch mit dem KURIER. Auch weil der verdächtige Lenker keinen Wohnsitz in Österreich hat, habe man zu der Maßnahme gegriffen.

U-Haft verhängt

Nach dem Antrag der Staatsanwaltschaft hat das Landesgericht Wiener Neustadt am Donnerstag die U-Haft verhängt. Die Befristung läuft vorerst bis 17. April. Als Haftgründe angenommen wurden laut Birgit Borns, Sprecherin des Landesgerichts Wiener Neustadt, Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Obwohl der 52-Jährige bei dem Unfall selbst verletzt wurde, habe sein Gesundheitszustand nicht gegen die Einlieferung in die Justizanstalt gesprochen.

Ermittelt wird gegen den Mann wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Weiterhin besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung aber auch gegen den 43-jährigen Chauffeur des am Unfall beteiligten Sattelzuges. Der peruanische Staatsbürger befindet sich allerdings auf freiem Fuß, wie Habitzl erklärt.

Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch länger.

Vier Tote auf der A2: Lenker des Kleinbusses festgenommen

Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, wird der Fahrtenschreiber des Lkw ausgewertet. Der mit acht ukrainischen Staatsbürgern besetzte Kleinbus war am Dienstag gegen 6.20 Uhr auf der A2 auf einen Lkw mit spanischer Zulassung aufgefahren.

Vier Frauen starben im Wrack

Der mit einem Fahrer und sieben Frauen besetzte Transporter war auf der A2 auf den Lkw ungebremst aufgefahren. Vier Frauen im Kleinbus im Alter von 53, 54, 61 und 64 Jahren kamen dabei ums Leben. Der 52-jährige Lenker und drei weitere Frauen wurden schwerverletzt ins Wiener AKH und Donauspital sowie in die Kliniken Wr. Neustadt und Eisenstadt eingeliefert.

Der Chauffeur (43) und der Beifahrer (51) des Lkw, beide peruanische Staatsbürger, kamen mit Blessuren davon. Die Polizei steht aufgrund noch fehlender Daten zu den Opfern mit der ukrainischen Botschaft in Kontakt. Es gehe darum, alle Personen hundertprozentig identifizieren zu können, so Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Bezüglich des Unfallherganges gilt als gesichert, dass der 43-jährige Lenker des Sattelzuges den Lkw aus dem Autobahnparkplatz Gleißenfeld gesteuert hatte. Vom Beschleunigungsstreifen wechselte das Kfz auf die erste Spur. Dort krachte der Kleinbus in das Heck des Sattelzuges.

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