Mit dem Hund in die Berge: Rettung kann teuer werden

Die Bergrettung Reichenau wurde am Wochenende vom Rettungshubschrauber unterstützt
Mit dem Hund in die Berge. Was bei tierbegeisterten Wanderern und Ausflüglern ein beliebter Trend ist, kann mitunter schnell zu einer gefährlichen und kostspieligen Angelegenheit werden – nämlich dann, wenn der Vierbeiner von Einsatzkräften wie der Bergrettung gerettet werden muss.
Zwei markante Einsätze mit tierischer Beteilung hielten seit dem Wochenende die Bergrettung Reichenau an der Rax auf Trab. Ein Wanderer war am Sonntag mit seinem Hund im Bereich des Stadelwandgrabens unterwegs, als das Tier sich im felsigen Gelände verletzte und nicht mehr selbst weiter gehen konnte. Die Helfer stiegen auf, kümmerten sich um das verletzte Tier und transportierten den Hund mittels Bergesack ins Tal.

Der verletzte Hund wurde aus dem Stadelwandgraben ins Tal getragen
Felsen
24 Stunden später langte bereits der nächste Notruf wegen zwei Hunden ein. Laut Landespolizeidirektion NÖ hatte ein Förster gegen 19.15 Uhr den Leichnam eines 59-jährigen Steirers aus Mürzzuschlag auf einem Jagdsteig im Großen Wolfstal entdeckt.
Er war in dem erdigen, sehr steilen Waldstück abgerutscht und in weiterer Folge über eine steil abfallende Felswand gestürzt. Der Mann hatte zwei Jagdhunde bei sich, die natürlich versorgt werden mussten. Während der Tote mit dem Hubschrauber ausgeflogen wurde, brachten die Bergretter die Hunde zu Fuß ins Tal. Kurz vor 22 Uhr konnten der Einsatz beendet und die Tiere den Angehörigen übergeben werden.

„Generell sollte bei Bergtouren mit Hunden einiges beachtet werden“, erklärt Jürgen Schwarz, Landesausbildungsleiter bei der Bergrettung NÖ/Wien. Die Bergrettung verrechnet Tierbergungen gleich wie die Bergung von Menschen.
Bergekosten-Versicherung
„Die Bergekostenversicherung bezieht sich auf Familienmitglieder, aber nicht auf das Haustier. Das ist oft ein Irrglaube“, erklärt Schwarz. Durch das pauschale Verrechnungssystem der Bergrettung schlägt sich ein Standardeinsatz mit 425 Euro pro Stunde zu Buche. Es kann also teuer werden, warnen die Einsatzkräfte.
Hunde sollten unbedingt in die Tourenplanung mit eingebunden werden. Punkte wie die Länge und der Schwierigkeitsgrad einer Wanderung sei unbedingt zu beachten, erklärt Schwarz. „Wichtig ist auf engen Steigen, dass das Tier gehorsam ist und andere Wanderer nicht anstupst. Hier sind vor allem die Hundehalter sehr gefordert“, so der Bergretter.
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