Vergewaltigung von 13-Jähriger: Mann wurde festgenommen

Polizist mit Handschellen
Schülerin soll zuvor in einem Lokal in Wiener Neustadt mit K.o.-Tropfen betäubt worden sein. Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen Marokkaner handeln.

Die Fahndung der Polizei nach dem mutmaßlichen Vergewaltiger einer 13-jährigen Schülerin war erfolgreich. Der Mann wurde kurz vor 18.30 Uhr Polizisten der Inspektion Gloggnitz und SIG Kräfte (Schnelle Interventionsgruppe) im Bezirk Neunkirchen festgenommen, bestätigte Polizeisprecher Johann Baumschlager.

Am Donnerstag wird über die U-Haft entschieden.

Das 13-jährige Mädchen wurde am vergangenen Wochenende in einem Nachtlokal in Wiener Neustadt auf der Toilette vergewaltigt. Laut den Ermittlern besteht in dem Fall der dringende Verdacht, dass der Täter dem Opfer zuvor Substanzen wie K.o.-Tropfen in ihr Getränk gemischt hat. Ein durchgeführter Drogenschnelltest beim Opfer verlief positiv.

Video in sozialen Medien

Die Tat am WC des Nachtlokals in der Nähe des Domplatzes wurde außerdem mitgefilmt und via soziale Medien an einen größeren Personenkreis versendet. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen eingeleitet und ordnete die Veröffentlichung der Bilder des Verdächtigen an.

An der Schule der 13-Jährigen hat sich die Nachricht von dem schlimmen Übergriff seit Montag wie ein Lauffeuer verbreitet. "Auf Snapchat und in anderen sozialen Netzwerken kursiert intensiv und an viele Schüler unserer Einrichtung adressiert ein Kurzvideo eines gewaltsamen, sexuellen Übergriffs. Also einer Straftat", bestätigt der Direktor der Bildungseinrichtung auf Anfrage des KURIER.

Krisenarbeit an der Schule

Die Schule habe am Dienstag sofort reagiert und mit der "nötigen Krisenarbeit" begonnen. Auch die Bildungsdirektion Niederösterreich wurde über den Fall in Kenntnis gesetzt. Alle Klassenvorstände haben die Schüler über die Umstände und Folgen in Bezug auf die Weitergabe und das Versenden von Videos und Bildern mit pornografischen Inhalten informiert. "Schon der Besitz von Videos und Bildern mit kinderpornografischen Inhalten, und dabei handelt es sich in dem Fall, ist strafbar. Auch das Ansehen und Speichern ist strafbar. Deshalb wurden die Schüler darauf sensibilisiert", heißt es in der Direktion der Schule.

Laut Informationen des Lokalbetreibers, in dem sich die Vergewaltigung abgespielt hat, soll sich das Mädchen mit einem falschen Ausweis Zugang zum Club verschafft haben. Dem Sicherheitspersonal sei dies bei der Eingangskontrolle nicht aufgefallen. Dem Widersprechen die Aussagen des Opfers sowie einer Freundin. Beide Mädchen seien am Eingang des Clubs nicht vom Sicherheitspersonal kontrolliert worden. Nach dem Zwischenfall sei die 13-Jährige sogar ohne Jacke "auf die Straße gesetzt worden". Die Sache wird daher auch noch zum Fall für die Gewerbehörde.

Das Landeskriminalamt NÖ bittet in dem Fall um sachdienliche Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden. Hinweise an das LKA unter der Rufnummer 059133-30-3333oder an den operativen Kriminaldienst Wiener Neustadt unter der Rufnummer 059133-37-3333.

Der Artikel wurde nach der erfolgreichen Fahndung aktualisiert.

Kommentare