Umstrittener Pfarrer trat zurück

Rüde Töne bei den Predigten, ein Beichtspiegel, in dem er Tattoos, Esoterik oder Empfängnisverhütung mittels Spirale an den Pranger stellte und eigenmächtige Investitionen aus dem Pfarrbudget sorgten im Frühjahr für Aufregung um den Pfarrer von Langenhart bei St. Valentin in Niederösterreich. Der gebürtige Pole Krzystof S. wurde daraufhin sogar mit Sprayattacken auf der Kirchenmauer aufgefordert zu gehen. Jetzt hat der Geistliche sein Amt niedergelegt, ab 1. September wird ein neuer Priester die Pfarre leiten.
Fürbitten an den Heiligen Michael, dass Intriganten in der Pfarre unter dem Kreuz fallen mögen oder Warnungen vor „Blutschande mit dem Teufel“ waren kein Grund für St. Pöltens Bischof Klaus Küng, den Pfarrer abzusetzen.
Vor allem das bedrohliche Szenario und das überholte Gottes- und Menschbild, das S. vermittelte, wurde in der Pfarre kritisiert. S. wurde ein Berater und Mediator zur Seite gestellt, und er wurde zu Fortbildungskursen angehalten. Der Geistliche dürfte mit den Auflagen aber nicht zufrieden gewesen sein. Er hat resigniert und die Pfarrleitung aus eigenem Willen aufgegeben, wie es im Kirchendeutsch heißt – das bestätigte Diözesansprecher Michael Riccabona. Der jungen Gemeinde wurde vom Bischof auch schon ein neuer Pfarrer zugewiesen. Der 40-jährige aktuelle Diözesan-Jugendseelsorger Herbert Reisinger aus Amstetten wird ab 1. September als Pfarrer in Langenhart wirken.
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