Umsatzplus, aber Reisebüros in NÖ fordern Honorar für Expertise

Strandkorb mit Füßen und Schild "Urlaub"
Die Branche kann auf ein erfolgreiches Frühjahr zurückblicken. Es gibt aber auch einige Wermutstropfen.

Die niederösterreichischen Reisebüros blicken auf ein starkes Frühjahr und einen erfolgreichen Sommer zurück. 

„Die Buchungszahlen haben sich äußerst erfreulich entwickelt, und der Umsatz liegt deutlich über dem Vorjahr“, erklärt Martina Klamecker, Obfrau der rund 240 Reisebüros in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ).

Im Durchschnitt beträgt das Plus etwa zehn Prozent, heißt es seitens der WKNÖ.

Während im Frühjahr vor allem Städtereisen und Erlebnisurlaube – oft per Bus oder Bahn – gefragt waren, zog es die Urlauber in den Sommermonaten vor allem in den Süden ans Meer. Besonders beliebt blieben Pauschalreisen, die von vielen als „Rundum-sorglos-Paket“ geschätzt werden. Bei den Destinationen dominierten Spanien, Griechenland, Italien, Kroatien, die Türkei und Ägypten. Auch Island verzeichnete heuer eine starke Nachfrage.

Ein genauer Blick auf die Gästegruppen zeigt: Vor allem die Generation 50plus und Paare waren diesen Sommer reisefreudig. Aber auch viele Maturantinnen und Maturanten nutzten die freie Zeit nach der Schule für Fernreisen. Familien bleiben trotz eines leichten Rückgangs weiterhin eine wichtige Zielgruppe.

Gute Aussichten für Herbst und Winter

Auch für die kommenden Monate zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. „Viele Kundinnen und Kunden haben sich frühzeitig entschieden, und wir gehen davon aus, dass die Nachfrage weiter anziehen wird“, so Klamecker. Besonders beliebt sind derzeit Fernreisen und Kreuzfahrten – mit Destinationen wie Japan, Costa Rica, Südafrika oder die Karibik. In der näheren Umgebung erfreuen sich im Winter vor allem Adventfahrten mit dem Bus großer Beliebtheit.

Trotz des Aufschwungs kämpft die Branche weiterhin mit Herausforderungen. Nach wie vor beschäftigt die Abwicklung der FTI-Pleite mit dem Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) die Betriebe. Zusätzlich sorgt die wachsende Bürokratie für Verzögerungen. „Bis eine Buchung tatsächlich fixiert ist, vergeht inzwischen viel Zeit – das bindet unnötig Ressourcen“, kritisiert Klamecker.

Ruf nach Beratungshonorar

Ein weiteres Anliegen sei die Anerkennung der Beratungsleistung. „Unsere wertvolle Dienstleistung und unser Fachwissen verdienen eine angemessene Honorierung“, so die Obfrau. Sie regt daher an, in den Betrieben verstärkt über die Einführung eines Beratungshonorars nachzudenken.

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