Unruhe in Tulln: Banden im Schubertpark, Polizei verstärkt Präsenz

Bahnhof Tulln
Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl berichtet, dass bereits einige Anzeigen eingelangt seien.

Weil Jugendliche nach Angaben des Tullner Rathauses für Verunsicherung im Schubertpark der niederösterreichischen Bezirksstadt sorgen, hat Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl am Freitag dazu aufgerufen, „ausschließlich mit der Polizei zu kooperieren“.

Es seien einige Anzeigen eingelangt, betonte sie. Ermittlungen laufen. Sachverhalte müssten angezeigt werden, berichtet Fiegl. Die Bevölkerung könne freilich auch mit Sorgen und Ängsten auf die Polizeiinspektion kommen. „Unsere Türen stehen offen.“ 

"Wir sind präsent"

Was die von der Stadt am Donnerstag per Aussendung angesprochene Verunsicherung angeht, verwies Fiegl darauf, dass etwa Fußstreifen der Polizei verstärkt worden seien. „Wir sind präsent.“ 

Das Rathaus hatte mitgeteilt, „ein 15-jähriger Rädelsführer“ mit österreichischer Staatsbürgerschaft habe „ein kleines Gefolge um sich geschart, mit dem er andere Jugendliche mit Geldforderungen, Drohungen und körperlichen Übergriffen belästigt“. Bevorzugte Tatorte seien der Bereich rund um Stadtturm und die Bushaltestelle im Schubertpark.

Es habe einige Zeit gedauert, bis erste eingeschüchterte jugendliche Opfer es wagten, sich an ihre Eltern zu wenden. Mit dem Bekanntwerden der zum Teil sehr brutalen Vorfälle - Schläge und Tritte gegen den Kopf, auch wenn das Opfer bereits am Boden liegt - wandte sich Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) nun in Abstimmung mit der NÖ Bildungsdirektion und der Polizei umgehend mit einem Brief über die Tullner Schulen an Eltern und Erziehungsberechtigte.

Bürgermeister fordert auf, Meldung bei Polizei zu machen

Zentrale Botschaft des Schreibens: "Sollte Ihr Kind von diesen Übergriffen betroffen sein, machen Sie unbedingt eine Meldung bei der Polizei und eine Anzeige. Damit helfen Sie mit, diesem Treiben bald ein Ende zu bereiten.“ Denn je mehr Anzeigen einlangen, desto mehr kann die Exekutive unternehmen. 

 Tullner City Patrol sei verstärkt an den kritischen Punkten im Stadtgebiet unterwegs. „Nur warnen allein reicht nicht“, reagierte die FPÖ. Stadtrat und Landtagsabgeordneter Andreas Bors forderte unverzüglich eine Verstärkung der städtischen Sicherheitskräfte.

Kommentare